Schullesungen mit dem Zeitzeugen und Autor Sally Perel in Großenhain und Meißen
09.07.14
Am Montag, den 14. Juli 2014, finden im Werner-von-Siemens-Gymnasium in Großenhain und im Rathaus Meißen mit der Freien Werkschule Meißen Schullesungen mit dem Zeitzeugen und Autor Sally Perel statt.
Sally Perel wurde 1925 in Peine geboren. Als deutscher Jude floh er 1939 in den sowjetisch besetzten Teil Polens, wo er kurz nach dem Beginn des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion von der Wehrmacht aufgegriffen wurde. Den Wehrmachtssoldaten gegenüber gab er sich als Volksdeutscher aus und verschleierte seine jüdische Herkunft. In der folgenden Zeit war er für die Wehrmacht als Übersetzer tätig und kam durch Vermittlung eines ihm wohlgesonnen Wehrmachtsoffiziers zur Akademie der Jugendführung der Hitlerjugend nach Braunschweig. In der ständigen Angst, dass seine jüdische Herkunft entdeckt werden könnte, überlebte er so die Zeit des Nationalsozialismus.
Vier Jahrzehnte später veröffentlichte er 1985 in dem Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“ seine Erinnerungen an diese Zeit. Seit vielen Jahren besucht Sally Perel auf seinen Lesereisen vor allem Schulen, um den Jugendlichen von seiner Zeit in der Hitlerjugend und den Erfahrungen im Dritten Reich zu berichten.
Die beiden Lesungen werden in Zusammenarbeit mit dem Werner-von-Siemens-Gymnasium Großenhain und der Freien Werkschule Meißen organisiert und von der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain/Stiftung Sächsische Gedenkstätten, dem Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und dem LAP Riesa-Großenhain finanziert. Die Lesungen finden als geschlossene Schulveranstaltungen statt.
Foto: Sally Perel im Rathaus Meißen, fotografiert von Hagen Henke