Großer Andrang beim Tag des offenen Denkmals am Bahnhof Jacobsthal
15.09.25

Am Sonntag, den 14. September 2025, fand auch in Zeithain der bundesweit begangene Tag des offenen Denkmals statt. Erstmals konnte der Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain den neu erworbenen Bahnhof Jacobsthal der interessierten Öffentlichkeit für einige Stunden zugänglich machen.
Der Bahnhof Jacobsthal war für die Kriegsgefangenenlager Mühlberg und Zeithain die zentrale Anlaufstelle für den Transport von Kriegsgefangenen und Baumaterial und Versorgungsgüter für die Lager. Hunderttausende Kriegsgefangene verschiedenster Nationalitäten kamen hier zwischen 1941 und 1945 an. Überlebende erinnerten sich oft noch sehr gut an den Namen und das Aussehen des Bahnhofs.
Heute ist das Bahnhofsgebäude eine der wenigen sichtbaren baulichen Hinterlassenschaften des Kriegsgefangenenlagers und für viele Angehörige ein wichtiger Teil ihres Besuchs, da der Bahnhof ein fester Bestandteil der Erzählungen in ihren Familien war.
So war es nur folgerichtig, diesen besonderen Ort schnellstmöglich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im ehemaligen Wartesaal war eine kurzfristig erstellte Interimsausstellung zu sehen, welche auf die Geschichte des Bahnhofs von 1939 bis 1945 in den Mittelpunkt stellte. Betretbar waren zudem das erste Obergeschoss sowie der verzweigte Keller des Gebäudes.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Getränke und einen Imbiss, welcher die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen und zum Austausch über ihre Erinnerungen und Gedanken zum Bahnhofsgebäude von Jacobsthal einluden. Es zeigte sich, dass der Grundgedanke des Tags des offenen Denkmals, ansonsten verschlossene bauliche Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hier in Jacobsthal gänzlich zur Geltung kam.
Mit über 100 Besucherinnen und Besuchern in zwei Stunden war die Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals ein voller Erfolg und motiverender Start für die zukünftige Nutzung des Gebäudes.
Kontakt
Milan Spindler (Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pädagogik)
Tel. 03525 510472
milan.spindler@stsg.de