Verlegung einer Stolperschwelle vor dem ESF Elbe-Stahlwerk Feralpi in Riesa
07.05.25

Das Stahlwerk Riesa war im Zweiten Weltkrieg Teil der Mitteldeutschen Stahlwerke AG im Friedrich-Flick-Konzern. Ab 1942 stellten Zwangsarbeitskräfte einen stetig wachsenden Anteil der Beschäftigten dar und bildeten am 1. März 1945 mit 1.788 Personen rund 35 Prozent der Belegschaft. Sie ersetzten die zur Wehrmacht eingezogenen deutschen Arbeiter. Auch Kriegsgefangene aus dem Lager Zeithain mussten dort arbeiten.
Um der zahlreichen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus unterschiedlichen europäischen Ländern zu gedenken, wurde am 7. Mai 2025 vor dem neugestalteten Werkstor eine Stolperschwelle feierlich verlegt. Es soll für Angestellte wie Besuchende ein sichtbares Zeichen für das in den Riesaer Stahlwerken erlittene Unrecht setzen.
Begleitet von der Sächsischen Bläserphilharmonie sprachen zunächst der Oberbürgermeister der Stadt Riesa, Marco Müller, sowie der Werkleiter der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi, Uwe Reinecke. Für den Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain trug der Vereinsvorsitzende Peter Franke ein Grußwort vor.
Anschließend wurde die Stolperschwelle in Anwesenheit des Künstlers und Initiators der Stolpersteine, Gunter Demnig, verlegt. Besonders erfreulich war, dass zahlreiche Auszubildende der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi und von Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulen aus Dresden und Riesa sowie zahlreiche Personen der Riesaer Zivilgesellschaft an der Stolperschwellenverlegung teilnahmen.
Aufbauend auf dieser ersten Kooperation zwischen dem Feralpi Werk in Riesa und der Gedenkstätte Zeithain stehen nun Überlegungen im Raum, gemeinsam ein Bildungsmodul zum Thema Zwangsarbeit für die Azubis des Werkes zu entwickeln.
Kontakt
Milan Spindler (Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pädagogik)
Tel.: 03525 510472
milan.spindler@stsg.de