23. April 2023 – Wir erinnern an die Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Zeithain
Am 23. April 1945 befreite die Rote Armee das Kriegsgefangenenlager Zeithain. Mindestens 25 000 zumeist sowjetische Gefangene hatten die Lagerhaft nicht überlebt.
Hier veröffentlichen wir ausgewählte Statements von Angehörigen anlässlich des 78. Jahrestages der Befreiung. Sie berichten in unterschiedlicher Form darüber, welche Bedeutung das Andenken an ihre Verwandten heute für sie besitzt.
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Familie Horch, Angehörige von Sergej Alekseewitsch Wolkow (geboren 1910 in der Region Iwanowska, gestorben am 27.12.1941 im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
Sehr geehrte Mitarbeiter der Gedenkstätte.
Angehörige von Sergej Alekseewitsch Wolkow, der im Lager Zeithain gestorben ist, schreiben Ihnen.
Wir haben versucht, im Archiven der Stadt Schui (Oblast Smolensk) etwas über sein Leben vor dem Krieg herauszufinden.
Wir haben keinen Kontakt zu Verwandten in Schui. Aufgrund dieses Schicksals verließ unser Großvater Nikolaj, der Neffe von Sergej Alekseewitsch, Schui auf der Suche nach einem besseren Leben. Er reiste viel in der UdSSR herum. Er lernte seine Frau Galina kennen und ließ sich in Kasachstan nieder.
Aus den Erzählungen meines Großvaters wussten wir, dass sein Onkel mütterlicherseits im Krieg umgekommen war. Weitere Informationen waren uns nicht bekannt.
Wir wandten uns an das Archiv in Schui.
Von dort wurden uns Auszüge aus den Nachlassbüchern zugesandt, die in den Kolchosen geführt wurden. Es gab Informationen darüber, dass Wolkow bei seiner 1868 geborenen Mutter lebte. Sohn Gennadij wurde im Mai, kurz vor Kriegsbeginn, geboren.
Sergeij selbst war Weber in der Fabrik in Schui. Diese Stadt war lange Zeit für ihre Webereien berühmt. Auch seine Frau arbeitete in der Weberei.
Sergeij Wolkow ging 1941 an die Front. Sein Schicksal war traurig.
Seine Mutter Praskow‘ja starb am 15. Dezember 1941. Sergeij Wolkow selbst starb am 27. Dezember 1941. Wir wissen nicht, wie sich die Mutter im letzten Moment vor ihrem Tod fühlte. Und wusste sie, welcher Tod ihren Sohn erwartete? Und fühlte er, dass seine Mutter die letzte Ruhe gefunden hatte?
Vielleicht lebt Sohn Gennadij heute noch. Ich hoffe, wir können ihn oder seine Kinder und Enkelkinder finden.
Auf dass unsere gemeinsame Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Solange wir uns erinnern, ist niemand tot, sondern lebt in unseren Erinnerungen weiter.
Vielen Dank für die Erinnerungen!
Mit freundlichen Grüßen Familie Horch
Und die Nachkommen von Aleksej Wolkow, Vater von Sergeij, der unter Schmerzen starb.
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Veronika Bogdanowa, Enkelin von Wassilij Iwanowitsch Andrejanow (geboren 1892 im Oblast Tambowskaja, gestorben am 28. April 1941 im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
Unser Großvater, Wassilij Iwanowitsch Andrejanow, geboren 1892 (Geburtsort: Russland, Oblast Tambowskaja, Bezirk Jurlowskij, Dorf Bolschaja Losowka), war ein guter Mann, ein fürsorgliches Familienoberhaupt einer großen Familie mit 9 Kindern, ein fleißiger Hausherr und Arbeiter.
Im Sommer 1941 wurde mein Großvater gemeinsam mit vier seiner Söhne, alle am gleichen Tag, von seiner Ehefrau, meiner Großmutter Chritin‘ja, an die Front entlassen. Zwei Jahre später entließ meine Großmutter einen weiteren Sohn an die Front. Zu Hause bei meiner Großmutter blieben noch vier kleine Kinder.
Nachdem er alle Schrecken des Krieges und der Gefangenschaft erlebt hatte, war unser Großvater wahrscheinlich am meisten um seine Söhne besorgt, die an die Front gegangen waren, um seine Frau und seine Kinder, die in ihrem Heimatdorf im Oblast Tambowskaja geblieben waren, um ihre Zukunft.
Unser Großvater kehrte nicht aus dem Krieg zurück. Lange Zeit hatte die Familie keine Informationen über das Schicksal unseres Großvaters, die Suche war ergebnislos.
Dank der Freigabe von Informationen über Kriegsgefangene waren wir Jahrzehnte später endlich in der Lage, Informationen über meinen Großvater und sein Schicksal zu finden. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch ein Sohn meines Großvaters am Leben. Trotz der Tatsache, dass die Informationen sehr traurig waren, nahm die ganze Familie sie positiv auf. Immerhin haben wir ihn gefunden und hatten die Möglichkeit sein Grab zu besuchen und uns vor ihm zu verneigen.
Mit großer Freude besuchten Mitglieder unserer Familie das Grab unseres Großvaters und jetzigen Ururgroßvaters Wassilij Iwanowitsch Andrejanow.
Dank der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und ihrer hilfsbereiten Mitarbeiter (vielen Dank!) haben wir die Möglichkeit, etwas über das Leben im Lager während dieser schrecklichen Zeit zu erfahren, unsere Verteidiger, die nicht aus dem krieg zurückkehrten, zu besuchen, ihnen zu gedenken und uns vor ihren Gräbern zu verneigen.
Nun ist der 23. April 1945 ein sehr bedeutender Tag für uns, der Tag an dem das Leiden endete, der Tag der Befreiung der sowjetischen, italienischen, französischen, polnischen und serbischen Kriegsgefangenen Dank der Soldaten der Roten Armee. Mögen sie für immer im Gedächtnis bleiben.
Wir glauben, dass der Weltfrieden möglich ist, denn die Erinnerung an die schrecklichen Kriege, die wir bereits erlebt haben, sollte für immer bleiben und die Menschen davon abhalten, sie zu wiederholen.
Möge Frieden auf Erden herrschen!
Stefano Gustinelli, Enkel von Annibale Gustinelli (geboren am 12. April 1920 in Brescia, überlebte das Kriegsgefangenenlager Zeithain)
19. April 2023
Annibale Gustinelli wurde am 12. April 1912 in Brescia als Sohn von Angelo und Carolina Beltrami geboren. Er ist Arbeiter in der Fabrik Glisenti. Als der Jahrgang 1912 zum Kriegsdienst eingezogen wird, ist er znächst nur Reservist. Er wird zu einem kürzeren dreimonatigen Dienst verpflichtet und bis 1933 wieder Schritt für Schritt aus der Dienstpflicht entlassen. 1936 wird er erneut eingezogen und wiederum als zeitlich unbegrenzter Reservist eingeteilt. Am 29. Januar 1941 folgt ein weiterer Einberufungsbefehl und Annibale Gustinelli wird dem 77° Regiment in Brescia zugeordnet, nachdem der Nachweis über seine Unabkömmlichkeit für die Kriegsproduktion in der Fabrik Glisenti abgtelaufen war. Er wird als untauglich für den Wehrdienst an der Front befunden, muss aber zunächst auf unbegrenzte Zeit Militärdienst in der Heimat verrichten. Erneut wird er als Reservist eingestuft, da bereits drei seiner Brüder im Krieg kämpfen. Schlussendlich erreicht ihn ein letzter Einberufungsbefehl am 22. Februar 1943 und Annibale Gustinelli wird mit der 14. Infanteriebrigade im Juni 1943 nach Volos in Griechenland versetzt. Im Anschluss wird er freiwillig Mitarbeiter im militärischen Sanitätsdienst, da ihm der Dienst an der Waffe zuwider ist (so sagte er: “Lieber rette ich Leute, als dass ich mit dem Gewehr auf sie schieße..").
Nach dem 8. September 1943 wird Annibale Gustinelli gefangengenommen und als Angehöriger des medizinischen Personals im Lazarettlager Zeithain, welches zum Stalag IV-B Mühlberg gehörte, mit der Matrikelnummer 256761 interniert. Zeithain diente seit 1943 als Reserverlazarett für Kriegsgefangene, darunter auch viele Italienische Militärinternierte, welche vor allem an Tuberkulose erkrankt waren.
Sowohl Annibale Gustinelli als auch seine Familie werden sich für immer an den Lagerpriester Padre Luca Ajroldi erinnern, welche für die italienischen Gefangenen eine große Unterstützung gewesen ist.Das Lager wird von den Russen am 23. April 1945 befreit und Annibale Gustinelli kehrt am 11. Oktober 1945 nach Italien zurück, wo er zunächst das Aufnahmezentrum des Roten Kreuzes in Verona durchläuft.
Annibale Gustinellie erhielt die Ehrenurkunde als "Kämpfer für die Freiheit Italiens" für die Zeit seiner Internierung im Deutschen Reich. Ebenso kann er sich mit der den Italienischen Militärinternierten gewidmeten Ehrenmedaille schmücken, welche seinem Enkel Stefano Gustinelli offziell 2009 posthum für seinen Großvater Annibale durch den Präfekt von Brescia erhielt.
2019 veröffentlicht sein Enkel Stefano den Dokumentarkurzfilm “Memoria degli Internati a Zeithain” auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Y5iV0MzBfMs
Tatiana Nosowa, Großnichte von Iwan Emel'janowitsch Wolkow (geboren 1918 im Oblast Pensa, gestorben am 15.08.1942 im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
14. April 2023
Geschichte eines Teilnehmers des Großen Vaterländischen Krieges
Von den vier Wolkow-Brüdern, die in die Armee einberufen wurden, kehrten nur zwei, Gawriil und Aleksandr, nach Hause zurück. Für die beiden anderen Söhne erhielten ihre Eltern die übliche Vermisstenmeldung: „Im Einsatz vermisst“. Iwan und Stepan sahen ihre Mutter nie wieder. Und was Stepan Emel‘janowitsch betrifft, so wussten wir, dass er unmittelbar nach dem großen Sieg in Berlin starb, aber über Iwan Emel‘janowitsch hieß es nur „Im Einsatz vermisst im Juli 1941". Erst am 03. Februar 2014 fanden wir Informationen über Iwan Emel‘janowitsch Wolkow, geboren 1918 in "Brantscheewka", der am 15. August 1942 im "Todeslager" Zeithain, Zeithain - Stalag 304 (IV H) gequält wurde. Ein einziger Eintrag "Branzeewka" verbarg die Wahrheit für viele Jahre! Eine falsche Übersetzung aus dem Deutschen begrub die Hoffnung einer Mutter, herauszufinden, wo das Grab ihres Sohnes war. Sie erfuhr nie von seinem Schicksal.
Iwan Emel‘janowitsch Wolkow wurde 1918 im Dorf Barantscheewka, Region Bednodem‘janowskij, Oblast Pensa, geboren. Die Familie bestand aus weiteren fünf Brüdern und einer Schwester. Am 02.02.1940 wurde der Rotarmist Iwan Eemel‘janowitsch Wolkow vom Militärbezirksgericht des Gebiets Pensa zum aktiven Militärdienst einberufen. Seitdem haben seine Mutter Ewdokija Dmitriewna Wolkow und sein Vater Emel‘jan Abbakumowitsch Wolkow ihren Sohn nie wieder gesehen. Kurz vor dem Krieg schickte Iwan Emel‘janowitsch ein Foto an seine Eltern. Viele Jahre lang hing dieses einzelne Foto im Haus an einem ehrenvollen Platz.
Die Rote Armee hatte seit Beginn der militärischen Handlungen schwere Verluste erlitten. Am 01.07.1941 wurde der Rotarmist Iwan Emel‘janowitsch Wolkow gefangen genommen und ins Stalag IV B bei Mühlberg transportiert, wo er am 22. August 1941 mit der Lagernummer 120961 registriert wurde. In der Personalkarte des Gefangenen Iwan wurde vermerkt, dass er 1,65 m groß war, blondes Haar hatte und seinen Zivilberuf als Bauer ausübte. Er war bei guter Gesundheit im Lager angekommen und dort gegen Pocken und Ruhr geimpft worden. Ab Mitte August 1941 wurden sie aktiv in andere Hauptquartiere des Distrikts IV und in Arbeitskommandos verlegt. Am 30.09.1941 wurde der Kriegsgefangene Iwan Eemel‘janowitsch Wolkow ins Stalag IV-G Oschatz verlegt und dem Arbeitskommando (AK) Großsteinberg zugeteilt. Er arbeitete wahrscheinlich in der Produktion von Quarzporphyr und Beton bei Kahnes & Wagner.
Am 13. Mai 1942 wurde Iwan Emel‘janowitsch Wolkow in das Krankenrevier Naundorf verlegt. Leider gibt es keine Informationen darüber, warum die Verlegung stattfand und was Iwan dort tat.
Vom 23. Mai 1941 bis zum 15. August 1942 war Iwan wegen Phlegmon, einer Infektionskrankheit, im Lazarett von Zeithain. Iwan Emel‘janowitsch Wolkow starb am 15. August 1942 in der Haft und wurde einen Tag später in einem Massengrab auf dem so genannten "Russenfriedhof" in Jacobsthal - Parzelle 409, Block 1, Reihe 9 - (heute Friedhof II) beigesetzt. Die genaue Lage des Grabes lässt sich nicht mehr feststellen, da keine Grabkarten erhalten sind.
Der Friedhof II ist einer von vier Friedhöfen für sowjetische Kriegsgefangene im heutigen Zeithain. Iwan Emel‘janowitsch Wolkow war einer der drei Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die während des Krieges in den Konzentrationslagern starben.
Goar Bagdasaryan, Enkelin von Arkadij Agadschanow (Asat Agadschanjan) (geboren 1920 in Dolanlar, gestorben am 15.12.1941 im kriegsgefangenenlager Zeithain)
14. April 2023
Mein Großvater Asat Agadschanjan (nach deutschen Dokumenten Arkadij Agadschanow) wurde 1920 in der Familie von Grigorij und Amest geboren. Er hatte zwei jüngere Schwestern, Rimma und Asja, und vier Brüder, Sergeij, Artawasd, Michail und Aschot. Nach seinem Abschluss an der Baufachschule in Ordschonikidse (der heutigen Medizinischen Akademie von Wladikawkas) im Jahr 1939 wurde er für drei Jahre zum Militärdienst einberufen. Er wurde in Nowotscherkassk, Oblast Rostow, eingesetzt.
"Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich meinen Dienst beendet habe und nach Hause zurückkehren werde", schrieb er in einem seiner letzten Briefe. Sein lang gehegter Traum sollte jedoch nicht in Erfüllung gehen. Als Asat zwei Monate zuvor seinen Militärdienst beendet hatte, griffen die Faschisten am 22. Juni 1941 heimtückisch unser Mutterland an. Der Große Vaterländische Krieg begann. Asat und seine Mitstreiter wurden an die Heimatfront geschickt, von wo aus er uns seinen letzten Brief schickte, den er in den Pausen zwischen den Kämpfen schrieb. Er war in zwei Sprachen verfasst, Russisch und Armenisch. Anfang 1942 erhielten die Eltern eine Nachricht, in der es hieß: "Ihr Sohn Asat Grigor‘jewitsch Agadschanjan hat tapfer für sein Vaterland gekämpft und wird vermisst".
Im Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums konnten wir herausfinden, dass Asat zu Beginn des Krieges Sanitätsbataillonsoffizier der 102ten Panzerdivision war. Ende August 1941 hatte diese Division heftige Kämpfe in der Nähe von Smolensk. Nach schweren Verlusten wurde die Division eingekesselt.
Die überlebenden Kämpfer wurden Anfang Oktober 1941 von deutschen Truppen gefangen genommen und nach Deutschland gebracht. Asat war einer der Gefangenen. Sie wurden in ein Stalag bei Riesa in Sachsen gebracht. Zuverlässigen Quellen zufolge wurden sie unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, und außerdem grassierte dort Typhus. Infolgedessen starben dort jeden Tag Dutzende von ihnen. Am 15. Dezember 1941 starb Asat Agadschanjan (in deutschen Dokumenten als Arkadij Agadschanow geführt) im selben Lager. Sein Andenken ist gesegnet.
Angelina Alekseewna Matanzewa, Tochter von Alekseij Nikolaewitsch Schubin (geboren 1920 im Oblast Kirowskaja, gestorben am 06. Dezember 1941 im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
13. April 2023
Am 6. Dezember 1941 starb der russische Panzersoldat Alekseij Nikolaewitsch Schubin, mein Vater, in deutscher Kriegsgefangenschaft (Identifikationsnummer: 12215) im Stalag 304 (IV H). Er ist auf dem Friedhof der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain begraben.
Am 1. Juli 1941 wurde er 9 Tage nach Beginn des Krieges von deutschen Soldaten gefangen genommen und war 5 Monate im Vernichtungslager.
Er wurde im Dorf Schubino, Oblast Kirowskaja, geboren. Ich schreibe aus den Worten meiner Mutter Ljubow Iwanowna Schubina, die mir von meinem Vater erzählte. Mit 21 wurde sie Witwe und erhielt die Vermisstenanzeige ihres Mannes.
Jetzt lebt meine Mutter nicht mehr, sie starb mit 86 Jahren, ohne auf ihren geliebten Mann aus dem Großen Vaterländischen Krieg vom 9. Juni 1941 bis zum 09. Mai 1945 zu warten.
Meinen Vater habe ich nie gesehen, meine Mutter zog mich alleine groß.
Im Herbst 1940 wurde mein Vater in die Rote Armee einberufen und ich wurde am 09. Februar 1941 geboren. Der Große Vaterländische Krieg begann, als ich 4 Monate alt war. Papa diente an der Grenze unterhalb der Stadt Grodno, das ist 5 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, besetzt von Polen. Er war Panzersoldat, erzählte meine Mutter.
Am 31. Dezember 1985 erhielt ich, auf meine Bitte hin, das Schicksal meines Vaters aufzuklären, einen Brief vom russischen Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der UdSSR, dass der Gefreite Schubin A. N. am 6. Dezember 1941 in deutscher Gefangenschaft im Stalag 304 starb.
Am 4. April 1995 erhielt meine Mutter eine Nachricht vom Militärkommissariat der Stadt Kirowo, darüber, dass der Schütze der Rotem Armee, Schubin A. N., geboren 1920, Bürger des Oblasts Kirowskaja, Dorf Schubino, heldenhaft für die sowjetische Heimat, treu zu seinem militärischen Eid, heldenhaft und mutig, am 6. Dezember 1941 in deutscher Kriegsgefangenschaft starb.
Ich danke dem Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Jens Nagel, und seinen Mitarbeitern, die Blumen am Grab meines Vaters A. N. Schubin, niederlegen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Tochter von Aleksej Nikolaewitsch Schubin – Angelina Alekseewna Matanzewa (Schubina).
Boris Bowin, Sohn von Georgij Iwanowitsch Bowin (geboren 1907 bei Moskau, gestorben am 01.10.1942 im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
11. April 2023
Mein Vater, Georgij Iwanowitsch Bovin, wurde am 3. November 1907 in Mytischi, Provinz Moskau, geboren. Seine Eltern: Iwan Pawlowitsch Bovin starb einen Monat nach dem Tod seines Sohnes im Alter von 72 Jahren in Mytischi an Hunger; seine Mutter, Warwara Ewstigneewa, überlebte den Krieg, starb aber 1952, ebenfalls im Alter von 72 Jahren, an Krebs. Die Familie hatte 9 Kinder (7 Jungen und 2 Mädchen). Von den 9 Kindern Bowins wurden 7 Kinder geboren: 4 Jungen und 3 Mädchen. "Oh Krieg, was für ein schmutziger Krieg, unsere Höfe waren ruhig, unsere Mädchen verschenkten ihre weißen Kleider an ihre Schwestern" - sang Bulat Okudschawa, der Dichter, der aus dem Krieg zurückkehrte. Nach dem Krieg erinnere ich mich an die Sehnsucht junger Frauen, die es nicht geschafft haben zu heiraten - sie waren vor dem Krieg 26-28 Jahre alt, nun gab es niemanden mehr, den sie heiraten konnten. Eine ganze Generation junger Männer wurde durch den krieg ausgelöscht. Nun, die Kinder des Krieges, wie wir heute genannt werden, "wurden nicht dafür verantwortlich gemacht, weil wir damals in der Schule waren und keine Zeit hatten, in den Krieg zu ziehen".
Am 23. Juni 1941 trat mein Vater in den Krieg ein. Er kämpfte an der Kalinin-Front in der 256. Schützendivision, 937. Schützenregiment, 2. Bataillon, 4. Kompanie, 2. Zug. Die Kalinin-Front wurde im Oktober 1941 geschaffen.
Am 5. Dezember begann die sowjetische Offensive bei Moskau. Die Einheiten und Verbände der Kalinin-Front durchbrachen die Verteidigung der 9. Feldarmee der Wehrmacht und zerschlugen langsam aber sicher die feindlichen Festungen, zermalmten ihre Reserven, klammerten sich buchstäblich an die Strandköpfe am Südufer der Wolga und schlugen die Gegenangriffe der Infanterie und der Sturmgeschütze zurück. Infolge der Aktionen der Truppen der Kalinin-Front wurde die Stadt Kalinin, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Industriezentrum, befreit, und die Frontlinie begann sich rasch nach Westen zu verschieben.
Am 14. Juni 1942 traf ein Brief des Gruppenführers ein: "Guten Tag, guten Tag, ich bin die unbekannte Frau von T. Bowina, Maria Wassil‘jewna. Erlauben Sie mir, Sie herzlich und inbrünstig zu grüßen. Natürlich ist die Nachricht nicht gut für Sie. Am 5. Juni 1942 beim Angriff faschistischer Räuber wurde Bowin G.I. nach dem Kampf nicht gefunden und ist bis heute nicht auffindbar. Er gilt als vermisst oder im Kampf gefallen. Das ist meine ganze, kurze Nachricht. Es gibt nichts mehr zu schreiben. Also auf Wiedersehen, Maria Wassil‘jewna, auf Wiedersehen, Truppenführer, wo Bowin Georgij Iwanowitsch diente und war." Und 66 Jahre lang (bis 2008) keine Nachricht mehr - nur noch "im Einsatz vermisst".
Unmittelbar nach dem Ende der Winteroperation begannen im Frühjahr 1942 die Vorbereitungen für eine neue Offensivoperation in diesem Sektor der Front. Die Offensive der Westfront sollte durch die Kräfte der Kalinin-Front unterstützt werden. Eine groß angelegte Offensivoperation von 2 Fronten wurde vorbereitet, aber die sowjetische Offensive vom Mai-Juni wurde nicht durchgeführt, weil der Feind die Offensive als erster startete. Die Operation Rschewsko-Wjasemskaja von 1942 (an der mein Vater teilnahm) gilt als eine der blutigsten Operationen des Großen Vaterländischen Krieges. Offiziell verloren die West- und die Kalinin-Front bei der Operation 776.889 Menschen. Das Schlimmste ist der Verlust von Zehntausenden von Männern. Sie alle erlitten die Tragödie der Einkesselung, und die meisten gerieten in Gefangenschaft und starben im Verborgenen. Während das Schicksal einiger bekannt ist, ist das Schicksal vieler Tausender ihren Familien noch immer unbekannt. Aufgrund von Fehlern des Oberkommandos, die zu solch tragischen Folgen führten, geriet das Schicksal der 39. Armee und des 11. Kavalleriekorps für viele Jahrzehnte in die Vergessenheit der Militärhistoriker, und mit ihm diejenigen, die in den Sümpfen von Bielsk und Smolensk zurückblieben oder in der Gefangenschaft in einem fremden Land starben, schreibt die Historikerin S.A. Gerasimowa in ihrem Buch "Rschew 42. Das Gemetzel auf der Position" (С.А.Герасимова, “Ржев 42. Позиционная бойня“). Von den etwa 30.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die in Zeithain starben, war er 13.000, genauer gesagt, 13004. Er war noch nicht einmal 35 Jahre alt. Seine Eltern, Brüder und Schwestern starben, ohne jemals von seinem Schicksal zu erfahren.
Mein Vater wurde zunächst mit der Bahn aus der Ostukraine in das deutsche Kriegsgefangenenlager Stalag 344 Vilna (Vilnius/Litauen) transportiert. Es basierte auf dem berühmten psychiatrischen Krankenhaus, dem größten im Russischen Reich, mit einer Kapazität von eintausend Betten. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren dort polnische Kavallerieregimenter stationiert, und nach der Ankunft der Deutschen wurden die Ställe in Kasernen für Kriegsgefangene umgewandelt. Zwischen 60 und 100 Tausend Rotarmisten starben hier an Hunger, Krankheiten und Erschießungen. Es war ein Todeslager, in dem sie beim kleinsten Ungehorsam erschossen, nicht verpflegt und nicht behandelt wurden. Unter Eskorte wurden sie auf ein großes Feld mit weißen Brennnesseln gebracht, wo sie diese sammelten und den Eintopf selbst kochten, wobei sie Fleisch von eingepferchten Pferden oder Hunden hinzufügten. Jeden Tag starben durchschnittlich 150 Menschen, an manchen Tagen waren es bis zu vierhundert. Mein Vater überlebte mehr als einen Monat in den Pferchen, war aber stark abgemagert, als er am 6. August 1942 in Zeithain ankam. Sein schwerer körperlicher Zustand verhinderte, dass er in den Arbeitskommandos eingesetzt werden konnte.
Während seines fast zweimonatigen Aufenthalts erholte er sich nicht. Am 25. September wurde Vater in den Lagerlazarett gebracht, wo er am 1. Oktober 1942 an Erschöpfung starb.
Zufälligerweise war ich, sein Sohn Boris, von 1957 bis 1960 im Archiv des Verteidigungsministeriums der UdSSR, dem heutigen Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums, in Podolsk befristet beschäftigt und arbeitete mit Dokumenten, die seine Teilnahme am Großen Vaterländischen Krieg bestätigten, hatte aber keinen Zugang zu den Dokumenten über die Kriegsgefangenenlager. Damals war dies ein Tabuthema für die wissenschaftliche Forschung. Manchmal wurden wir zur Bewachung der Räumlichkeiten gerufen, in denen diese Dokumente aufbewahrt wurden, und ich stand mit meiner Maschinenpistole nur auf dem Posten vor diesen Gebäuden, wo sich diese gelbe persönliche Karte von Georgij Iwanowitsch Bowin mit den Daten seines nicht gelebten Lebens befand: 3.11.1907 - 1.10.1942.
Im August 2008 gingen meine Frau Tatjana und ich unter der direkten Aufsicht von Herrn Jens Nagel, Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, auf den Spuren meines Vaters vom Bahnhof Jacobsthal, wo die Kriegsgefangenenzüge ankamen, und stellten uns auf das Pflaster des Platzes, auf dem sich Kolonnen erschöpfter sowjetischer Rotarmisten aufstellten, und gingen auf demselben Weg den Feldweg hinunter zum Lager. Am Eingang gab es noch drei Stufen, die Stufen, die mein Vater am 6. August 1942 genommen hatte, als er das Lager betrat.
Ringsherum sind hohes Gras und Büsche mit leuchtend roten Beeren. Engagierte Menschen aus verschiedenen Ländern tätigten Ausgrabungen, trugen 30 Zentimeter Kulturschicht ab, die sich in mehr als 60 Jahren angesammelt hatte, um den verblüffenden Zickzackkurs der europäischen Zivilisation dem Vergessen zu entreißen und den nächsten Generationen wenigstens etwas beizubringen, aber die Geschichte lehrt, in Hegels berühmten Worten, nur eines: dass sie nichts lehrt.
Bis Mitte 2010 lebte meine Mutter, Marija Wasil‘ewna Krylowa (Mädchenname), geboren 1914, und ich hatte noch Zeit, ihr zu erzählen, wo, wie und wann das Leben ihres Mannes und meines Vaters endete. Sie hat nie geheiratet, wartete immer auf seine Rückkehr und widmete ihr Leben ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.
Und dann der traurigste Moment von allen - wir fuhren zum Friedhof Jacobsthal 2, in dessen Mitte ein Obelisk aus rosafarbenem Granit steht mit der Inschrift: "Ein glorreiches Gedenken an die Opfer des Faschismus“. Links und rechts davon befinden sich über zehn lange Reihen von Gräbern, die von Randsteinen eingefasst und mit Gras bewachsen sind.
Wo liegt die Parzelle 409, Block I, Reihe 10? Es ist nicht mehr möglich, genau zu bestimmen, wo mein Vater begraben ist. Vielleicht werden die sterblichen Überreste meines Vaters eines Tages in Russland auf dem Babuschkinskoje-Friedhof in Moskau mit denen seiner Mutter und seiner drei Brüder (Nikolaij, Pjotr und Pawel) zusammengeführt, die sich nach dem Krieg auf ihn freuten, uns aber nie erzählten, was sie selbst erlebt hatten. Nach modernen neuropsychologischen Forschungen beeinträchtigen schwere Stresserfahrungen teilweise die Sprachzentren, weshalb meine Onkel uns nichts über ihre Kriegserlebnisse erzählen konnten und einen "stummen Terror" erlebten.
Noch immer gibt es keine Nachricht von seinem vermissten älteren Bruder Aleksandr, der am selben Tag wie sein Vater an die Front ging, der nie eine Nachricht aus dem Krieg schickte und der spurlos in diesem Land verschwand, als hätte er nie gelebt. Wladimir Turijanskij hat einmal gesungen: "...von Suomi bis China ist unser Vaterland heilig - das wir lieben, aber es liebt uns nicht" Es ist für uns alle leichter und ruhiger geworden, nachdem 66 Jahre der Ungewissheit über die Umstände von Georgij Iwanowitsch Bowins Tod und den Ort seiner Bestattung vorbei sind. Schlaf gut, Vater, du hast diesen Krieg gewonnen!
P.S. 11 Jahre später, im Sommer 2019, haben wir die Gedenkstätte Zeithain erneut besucht und den Friedhof Jacobsthal 2 besichtigt. Unser 17-jähriger Enkel Philipp war mit dabei, zusammen mit seiner Mutter Inna und seinem Vater Alen.
Hier hat sich in 11 Jahren viel verändert. An den langen Grabstreifen sind senkrechte schwarze Granitplatten mit den Namen, Geburts- und Todesdaten der sowjetischen Kriegsgefangenen angebracht worden. Das Motto der Mitarbeiter der Gedenkstätte lautet: "Es darf keine namenlosen Opfer des Faschismus geben, die in Massengräbern auf deutschem Boden begraben sind". Die Grabstätte jedes sowjetischen Rotarmisten wurde mit großer Genauigkeit identifiziert und die Gedenkplatten wurden nebeneinander verlegt.
Unser aufrichtiger Dank gilt den Mitarbeitern des Museums Ehrenhain Zeithain, insbesondere Herrn Jens Nagel, den wir vor 15 Jahren kennen gelernt haben.
Gedicht von B.G. Bowin
Zeithain ist eine Gedenkstätte,
Unter dem Torbogen stehend, möchte ich verstehen,
Wie viele unbekannte Seelen sind geschlachtet worden?
Ist es möglich, hier auf dieser Erde zu stehen?
Nach dem Krieg warteten wir alle voller Hoffnung:
Vielleicht kommt Papa zu uns zurück?
So wie Nikolaij und Pjotr eines Tages zum Haus zurückkehrten,
Aber er war irgendwo verschwunden.
Und hier war der Bahnhof, wo die Züge einrollten
Mit dem Quietschen pfeifender Bremsen
Und aus den pestverseuchten Waggons entluden sich
Die Scharen verwirrter, gequälter Sklaven.
Blick auf den Bahnhofsvorplatz,
Gepflastert vor einem Jahrtausend,
Auf Jacobsthal, in den scharlachroten Sonnenuntergang blickend,
Sie dachten nicht, dass sie in die Hölle geführt werden würden.
Und jetzt gehe ich diese Straße entlang,
In der Ferne liegt ein Dorf in einem blauen Dunst,
Und zur Linken ist eine erbärmliche Einöde
Alles überwuchert mit Büschen und Gras.
Zeithain, ich stehe an der Bushaltestelle
Und ich gehe mit Mühe in die Vergangenheit zurück
In dieses Leben in einer Tiefkühlpackung
Bedeckt von einer alptraumhaften Existenz.
Ljudmila Iwanowna Balandowa, Tochter von von Iwan Illarionowitsch Goloborodko (geboren 1912 im Gebiet Krasnojarsk, gestorben am 20. Februar im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
27. März 2023
Sehr geehrter Herr Nagel, Antje und Mitarbeiter des Museums
Vielen Dank für die Informationen über die Feierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung der Gefangenen von Zeithain durch die Rote Armee am 23.04.23.
Ich bin Ljudmila Iwanowna Balandowa (Mädchenname Goloborodko), Tochter von Iwan Illarionowitsch Goloborodko, der im Juni 1941 in Abakan, Region Krasnojarsk (Sibirien), mobilisiert wurde und verschollen ist.
Nach jahrelanger Suche in russischen und deutschen Archiven fanden wir heraus, dass mein Vater in einer Motorkompanie gekämpft hatte. In der Schlacht um Moskau im Oktober 1941 bei Wjasma wurde er eingekesselt, gefangen genommen und nach Deutschland gebracht, wo er am 20.02.1942 in Zeithain starb.
Im Jahr 2010 besuchte meine Tochter Olga Zeithain und das Massengrab und sah Beweise für die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Kriegsgefangenen gehalten wurden, in denen mein Vater 4 Monate lebte und im Alter von 30 Jahren an einer Krankheit starb.
Mein Vater war gutaussehend und freundlich und liebte Kinder (er hatte drei kleine Kinder im Alter von 3, 6 und 9 Jahren).
Während der schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahre hat meine Mutter, wie viele Witwen in Russland, drei Kinder allein großgezogen, die alle eine Ausbildung erhielten und ihre eigenen Familien gründeten.
Wir bewahren die Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg und die gefallenen Soldaten und geben sie an unsere Kinder, Enkel und Urenkel weiter, denn der Faschismus ist schrecklich, er darf sich nicht wiederholen.
Leider wird es unserer Familie aufgrund der aktuellen Umstände nicht möglich sein, Zeithain zu besuchen, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie in meinem Namen auch Blumen an der vermeintlichen Grabstätte von Iwan Illarionowitsch Goloborodko niederlegen könnten.
Und, wenn es möglich ist, ein Foto der vermeintlichen Grabstätte und der Tafel mit dem Namen zu schicken, da das 2010 alles noch nicht existierte.
Herr Nagel, ich danke Ihnen und Ihren Mitarbeitern, dass Sie die Erinnerung an die russischen Kriegsgefangenen wach halten. Das ist für uns, die wir unsere Väter in diesem schrecklichen Krieg verloren haben, sehr wichtig.
Mit Respekt und Dankbarkeit,
Balandowa (Goloborodko) Ljudmila Iwanowna, 87 Jahre alt,
Russland. Sibirien, Krasnojarsk.
Dieser Brief wurde von meiner Tochter Olga geschickt.
Ljudmila Iosifovna, Nichte von Felix Leonowitsch Makowskij (geboren 1921 im Gebiet Minsk, gestorben am 18. Februar im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
16. April 2022
Herzlichen Dank, dass Sie in einer so schwierigen Zeit der eingeschlagenen Richtung treu bleiben, die Erinnerung an unsere Angehörigen, die in der Gedenkstätte Erenhain Zeithan ruhten, zu verewigen. Die Arbeit, die Sie auch in einer so schwierigen Zeit auf Erden leisten, spricht von Ihrem großen Wunsch, Menschen unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion zusammenzubringen. Wir alle auf dem Globus brauchen nur FRIEDEN, und deshalb müssen wir immer die Erinnerung an die Opfer bewahren, die der Krieg der Menschheit bringt.( …) Ich bin die Nichte von Felix Leonowitsch Makowskij, der 1921 in Minsk, Weißrussland, dem Dorf Luskovo, geboren wurde und am 18. Februar 1942 starb. Er war nur 21 Jahre alt. Felix' Leben war nicht einfach und leicht. Sein Vater, Makovsky Leon Kazimirovich, wurde während der stalinistischen Repressionen 1933 zum ersten Mal verhaftet (Felix war 12 Jahre alt) und das zweite Mal 1937 verhaftet (Felix war 16 Jahre alt) und im selben Jahr erschossen (rehabilitiert und im Jahr 1989 posthum freigesprochen). Die Familie hatte 11 Kinder, von denen Felix das sechste Kind war. (...)
Videobotschaft von Nino Bakanidze, Angehörige von Miron Dsimistarischwili (geboren 1919 in Batumi, gestorben am 27. November 1943 im Kriegsgefangenenlager Zeithain)
Natalja Anatolievna Luneva, Enkelin von Roman Fjodor Lunjow (geboren 1907 in Kasachstan, gestorben am 2. Januar 1943 im Kriegsgefangenenlager Zeithain) sandte der Gedenkstätte im April 2022 ein Erinnerungsvideo, was hier angeschaut werden kann: https://cloud.mail.ru/stock/2qDPQE4692zktkMF5uxvMFpW