6. April 1945: Hinrichtung von sechs Soldaten in Torgau
Mitte 1943 verlegte das Reichskriegsgericht seinen Sitz von Berlin nach Torgau. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges sprach der oberste Militärgerichtshof der Nationalsozialisten seine Urteile in Torgau im Dienste von Abschreckung und gnadenloser Härte. Darunter waren hunderte Todesurteile gegen Soldaten und Zivilisten.
14. bis 17. April 1945: Räumung der Wehrmachtgefängnisse Fort Zinna und Brückenkopf in Torgau
Vom 14. bis zum 17. April 1945, ließ die Wehrmacht die beiden Gefängnisse Fort Zinna und Brückenkopf in Torgau räumen. Viele tausend Gefangene wurden tage- und wochenlang auf gewaltsame, strapaziöse Märsche ins Ungewisse geschickt. Sie waren von der Haft entkräftet – wie viele von ihnen umkamen, ist heute nicht bekannt. Überlebende berichteten später von willkürlichen Erschießungen und standrechtlichen Hinrichtungen.
20. April 1945: Wehrmachthäftlinge in Brottewitz bei Riesa erschossen
Tausende Gefangene wurden ab Mitte April 1945 aus den beiden Wehrmachtgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf in Torgau auf Märsche getrieben. Noch bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 verübten die Wachmänner Verbrechen an den Häftlingen: Sie erschossen geschwächte Gefangene und ließen Flüchtende hinrichten.
25. April 1945: Das Ende der Wehrmachtjustiz in Torgau
Am 25. April 1945 endete das Unrecht der Wehrmachtjustiz in Torgau. An diesem Tag traf eine kleine amerikanische Aufklärungspatrouille unter dem Kommando von Bill Robertson in der Stadt ein. Die vier US-Soldaten waren wegen des Wehrmachtgefängnisses Fort Zinna nach Torgau gekommen. Dort vermuteten sie eigene Kameraden in Haft. Auf der anderen Seite der Elbe hatten sich bereits sowjetische Einheiten einquartiert. Am Nachmittag dieses Tages kam es zu der legendären Begegnung der amerikanischen und sowjetischen Soldaten auf der zerstörten Torgauer Elbbrücke.
27. April 1945: "GERETTET" – Aus dem Tagebuch des Torgauer Wehrmachtgefangenen René Wagner
René Wagner stammte aus dem Elsass. Er war ab 1944 im Wehrmachtgefängnis Fort Zinna inhaftiert und sollte vom Reichskriegsgericht in Torgau wegen Spionage zum Tode verurteilt werden. Die Gerichtsverhandlung fand nicht mehr statt. René Wagner wurde am Tag vor der Befreiung Torgaus und des Wehrmachtgefängnisses Fort Zinna noch auf einen Räumungsmarsch getrieben. Einige Tage später konnte er sich zu amerikanischen Einheiten retten. Er war frei.
1. August 1944: Der Warschauer Aufstand vom Sommer 1944 und die Torgauer Wehrmachtgefängnisse
Vor 76 Jahren, am 1. August 1944, erhoben sich in Warschau mit größtem Mut tausende Aufständische der polnischen Untergrundorganisation „Heimatarmee“ (Armija Krajowa) gegen die deutschen Besatzer. Verantwortlich für die darauf folgende brutale Niederschlagung des Warschauer Aufstandes war der SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Heinz Reinefarth.
Während des Zweiten Weltkrieges zog Deutschland in angrenzenden besetzten Ländern zwangsweise Soldaten zur Wehrmacht ein. Wenn die Männer dabei gefasst wurden, wie sie sich diesem Kriegsdienst für den Feind entziehen wollten, dann verurteilten deutsche Militärgerichte sie wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ oder Fahnenflucht zu Zuchthausstrafen oder zum Tode.