19.07.21

Rudolf Jost (geb. 1927) gehörte einer siebenköpfigen jugendlichen Oppositionsgruppe in Klingenthal/Vogtland an, die mit Flugblättern gegen das SED-Regime in der DDR protestierte. Später kam sie in Kontakt zur Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU). Am 18. Februar 1952 wurden die Mitglieder der Gruppe vom Militärtribunal der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland wegen Spionage und antisowjetischer Propaganda verurteilt. Zwei Mitglieder der Gruppe, Lothar Göhring und Walter Dölling, wurden zum Tode verurteilt, nach Moskau verschleppt und dort erschossen. Rudolf Jost kam in das Arbeitslager Workuta und überlebte dort den Aufstand im Frühjahr 1953.
19.07.21
Mit mehreren Veranstaltungen wurde in Weimar und der Gedenkstätte Buchenwald der Ermordung von Martin Gauger vor 80 Jahren in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gedacht.
15.07.21
Der Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat in einer Sondersitzung am 15. Juli 2021 den Haushalt der Stiftung in einer Gesamthöhe von 5,2 Millionen Euro für 2021 beschlossen. Der Freistaat Sachsen gewährt dabei Zuschüsse in Höhe von 3,7 Millionen Euro, vom Bund erhält die Stiftung insgesamt 1,5 Millionen Euro.
15.07.21
Im Frühjahr 1941 gab es Absprachen zwischen dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler und dem Leiter der Kanzlei des Führers und Mitorganisator der zentralen Krankenmorde, Philipp Bouhler. Himmler wollte arbeitsunfähige KZ-Häftlinge in den Gaskammern der Tötungsanstalten der „Aktion T4“ ermorden lassen. Der Beginn der sogenannten Sonderbehandlung 14f13 war die Ermordung von 95 KZ-Häftlingen aus Sachsenhausen in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein am 4. Juni 1941. Über eintausend Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Sachsenhausen und Auschwitz wurden nach Pirna-Sonnenstein deportiert und ermordet. Unter ihnen auch der schwule Würzburger Kellner Ferdinand Boxhorn, der heute vor 80 Jahren in Pirna-Sonnenstein starb.
13.07.21
Eine Sonderausstellung über den Alltag der Deutschen Einheit und über die Erfahrungen des Umbruchs in Ostdeutschland zeigt das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau vom 17. Juli bis zum 21. November 2021 in Schloss Hartenfels. Die Plakatausstellung „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“ kann täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.
12.07.21

Nach der Corona-bedingten mehrmonatigen Schließung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
mit dem Museum im Stasi-Bunker öffnet die historische Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ wieder
durchgehend an allen sieben Tagen der Woche von 10 bis 18 Uhr. Interessierte können unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen die Ausstellung in originalen Räumlichkeiten der Leipziger Stasi-Zentrale ohne Voranmeldung und Kontaktdatenerfassung mit einem kostenpflichtigen Audio-Guide besichtigen.
12.07.21
Nachdem die Gedenkstätte pandemiebedingt acht Monate schließen musste, öffnete sie am 9. Juli 2021 wieder ihre Türen für interessierte Besucher. Aufgrund der teilweise historisch bedingten schwierigen, engen räumlichen Gegebenheiten kommt es weiterhin zu Einschränkungen.
09.07.21
Am 12. Juli 1941, vor genau 80 Jahren, kam der erste Transport mit ca. 2 000 sowjetischen Kriegsgefangenen am Bahnhof Jacobsthal in der Gemeinde Zeithain bei Riesa an. 20 Tage nach dem Beginn des deutschen Vernichtungskrieges im Osten.
07.07.21
Vor 75 Jahren, im Sommer 1946, errichtete die sowjetische Besatzungsmacht ein Lager der Geheimpolizei NKWD im Fort Zinna in Torgau. Das Speziallager Nr. 10 bestand zwei Jahre lang bis zum August 1948. Vermutlich waren in dieser Zeit etwa 28 000 Gefangene dort inhaftiert, die von sowjetischen Militärgerichten (SMT) verurteilt worden waren. Ungefähr 24 000 Häftlinge wurden von Torgau aus in die Arbeitslager in der Sowjetunion verbracht. Die große Mehrheit von ihnen waren sowjetische Staatsangehörige.
06.07.21
Im Frühsommer 1946, vor 75 Jahren, wurde das sowjetische Speziallager Nr. 10 im Fort Zinna in Torgau eingerichtet. Mit einer Kranzniederlegung erinnerte das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau gemeinsam mit dem Sächsischen Landesverband der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V. (VOS) an die Geschehnisse. Frank Nemetz, der Vorsitzende des VOS-Landesverbandes, schilderte mit bewegenden Worten die vollkommen unzureichenden Lebensbedingungen in allen Speziallagern, an denen etwa ein Drittel der deutschen Häftlinge verstarb. Elisabeth Kohlhaas, Referentin des DIZ Torgau, las aus Erinnerungen der Männer und Frauen, die in Torgau inhaftiert waren.