Seminargruppen des Landgerichts Leipzig befassen sich im Erinnerungsort Torgau mit Unrechtsgeschichte
27.10.25
Mit gleich zwei Seminargruppen war im Oktober das Landgericht Leipzig im Erinnerungsort Torgau zu Gast. Im Rahmen ihres Rechtsreferendariats setzten sich die Teilnehmenden vor Ort mit dem Justizunrecht sowohl von NS-Kriegsgerichten als auch von DDR-Gerichten auseinander.
Besonders spannend war es für die angehenden Volljuristen und -juristinnen, sich mit historischen Gerichtsakten zu befassen. So lernten sie etwa das Schicksal von Alfred Nüske kennen, der während des Zweiten Weltkriegs zum Tode verurteilt wurde. Das Gericht warf ihm Fahnenflucht vor. Nur dank des Kriegsendes konnte er der Hinrichtung entgehen. Das Urteil gegen ihn zeigt die brutale Härte der NS-Militärjustiz.
Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden über die heutigen Lehren aus dem einstigen Unrecht. Sie stellten unter anderem fest, dass sich die Akten der Unrechtsjustiz der reinen Form nach sogar ähnlich zu heutigen Gerichtsdokumenten lesen.
Das Team der Gedenkstätte war begeistert vom regen Austausch mit und unter den Teilnehmenden und freut sich, auch in Zukunft als Lernort im Rahmen der juristischen Ausbildung wirken zu können.
Kontakt
Klaus Geißler
Referent für Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 03421 7739684
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