Erinnerungsort Torgau erhält Förderung für Bildungsprojekt über DDR-Jugendgefängnis Torgau
01.08.25

Der Erinnerungsort Torgau der Stiftung Sächsische Gedenkstätten freut sich über eine Förderung für sein Projekt „Jugendliche in der DDR zwischen politischer Haft und Flucht“. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützt das Vorhaben zwei Jahre lang mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Jugend erinnert – SED-Unrecht“. Im Mittelpunkt des Projekts stehen das DDR-Jugendgefängnis in Torgau und das Aufnahmelager für unbegleitete geflüchtete Jugendliche aus der DDR in Sandbostel/Niedersachsen.
Schülerinnen und Schüler aus dem Osten und aus dem Westen Deutschlands setzen sich in dem Projekt mit der Geschichte von Jugendlichen in der DDR auseinander, die aus politischen Gründen in dem Torgauer Jugendgefängnis inhaftiert wurden oder die sich zur Flucht aus der DDR entschlossen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Dr. Markus Pieper, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätte, und Elisabeth Kohlhaas, Leiterin des Erinnerungsortes Torgau, betonen die Bedeutung des Projekts auch für die Gegenwart. „Jugendliche von heute setzen sich mit den Repressionen gegen politisch missliebige Jugendliche in der DDR und mit den Fluchtgründen von Jugendlichen auseinander. Damit steht das Projekt auch gegen eine Verharmlosung und Verherrlichung der DDR heute“, so Elisabeth Kohlhaas.
In gemeinsamen Workshops sprechen die Schülerinnen und Schüler mit Zeitzeugen, lesen Briefe und Dokumente und rekonstruieren Biografien. Vor Ort erkunden sie die Geschichte des DDR-Jugendgefängnisses in Torgau und des Zentralen Notaufnahmelagers für Jugendliche aus der DDR in Sandbostel in Niedersachsen. Dort fanden mehrere Hunderttausend Jugendliche, die vor dem Mauerbau 1961 ohne ihre Eltern aus der DDR flüchteten, eine erste Aufnahme. Zentrales Ergebnis des Projekts wird eine Wanderausstellung über das DDR-Jugendgefängnis in Torgau sein.
Kontakt:
Tel.: 03421 713468
erinnerungsort.torgau@stsg.de