Austausch des DIZ Torgau, der Gedenkstätte Roter Ochse und der Hansestadt Anklam
02.07.21
Zu einem produktiven Austausch über die Gedenkstättenarbeit zur NS-Militärjustiz kamen in Torgau Vertreterinnen und Vertreter des DIZ Torgau, der Gedenkstätte Roter Ochse in Halle a. d. Saale und der Stadt Anklam resp. der Stiftung „Zentrum für Friedensarbeit“ Anklam zusammen. Hintergrund des zweitägigen Treffens ist das Anliegen der Stadt Anklam und der Stiftung „Zentrum für Friedensarbeit“, den historischen Ort des ehemaligen Wehrmachtgefängnisses in Anklam als Lern- und Erinnerungsort weiterzuentwickeln. Die Geschichte der Militärjustiz im Nationalsozialismus soll dabei im Mittelpunkt stehen.
Bei dem Besuch in Torgau waren der Anklamer Bürgermeister Michael Galander und seine Delegation daran interessiert, das DIZ Torgau und die Gedenkstätte Roter Ochse mit ihren Ausstellungen und ihrer Bildungsarbeit kennenzulernen. Auf der Tagesordnung standen darüber hinaus Fragen, die den künftigen Aufbau einer Gedenkstätte in Anklam betrafen, beispielsweise zu den notwendigen historischen Recherchen. Ein Empfang bei der Torgauer Oberbürgermeisterin, Romina Barth, gehörte ebenfalls zum Programm.
Auf dem Gebiet des Deutschen Reichs unterhielt die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg insgesamt acht Gefängnisse. Mit Fort Zinna und der Kaserne Brückenkopf befanden sich zwei Haftstätten in Torgau, wobei Fort Zinna das größte aller acht Gefängnisse darstellte. Als 1943 das Reichskriegsgericht seinen Sitz nach Torgau verlegte, wurde Torgau das Zentrum das Wehrmachtjustiz im besetzten Europa. Ein weiteres Wehrmachtgefängnis befand sich in Anklam. Im Zuchthaus Roter Ochse in Halle waren ebenfalls Häftlinge der Wehrmacht inhaftiert. An allen drei Orten – Torgau, Halle, Anklam – wurden hunderte zum Tode verurteilte Häftlinge hingerichtet.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas
Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Projektkoordinatorin „Neukonzeption der Dauerausstellung“
Tel.: 03421 7739681
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