01.10.21
Kurz nach der Wiedervereinigung etablierte sich in Pirna eine bürgerschaftliche Initiative für ein würdiges Gedenken an die fast 15 000 Opfer der NS-Krankenmorde auf dem Sonnenstein. Am 3. Juni 1991 gründete sich das Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein mit dem Ziel der Schaffung einer Gedenkstätte und eines Gedenkparks. Zum 1. Vorsitzenden wurde der Pirnaer Bürgermeister Hans-Peter Bohrig gewählt. Im gleichen Monat nahm der Dresdner Historiker Boris Böhm Kontakt zum Verein auf und trat diesem als Mitglied bei.
16.09.21
Wir freuen uns, dass sich auch in diesem Jahr wieder zwei Freiwillige in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein engagieren und die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde unterstützen.
25.08.21
Spätestens mit der Predigt von Clemens August Graf von Galen am 3. August 1941 war offenbar geworden, dass die seit über einem Jahr laufenden zentralen Krankenmorde kein Geheimnis mehr waren. Der Bischof von Münster kritisierte offen „die furchtbare Lehre, die die Ermordung Unschuldiger rechtfertigen will, die die gewaltsame Tötung der nicht mehr arbeitsfähigen Invaliden, Krüppel, unheilbar Kranken, Altersschwachen grundsätzlich freigibt.“
29.07.21
Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 28. zum 29. Juli 1941, verließ ein Sonderzug der Deutschen Reichsbahn mit 575, fast ausschließlich polnischen Häftlingen das Konzentrationslager Auschwitz. Ziel war die gut 450 Kilometer entfernte NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. Nach ihrer Ankunft am Pirnaer Bahnhof wurden die Männer in Busse und LKWs verladen oder mussten zu Fuß auf den Sonnenstein laufen. Dort wurden sie in einer Gaskammer mit Kohlenmonoxid ermordet. Es handelte sich um den größten Einzeltransport in die Tötungsanstalt Sonnenstein.
22.07.21
Heute war der tschechische Filmemacher Jan Rousek für Dreharbeiten zu Gast in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Sein geplanter Dokumentarfilm „Fotografen des Todes“ nimmt sich einem bislang kaum beachteten Thema an. Er folgt darin den Biografien von sechs Männern aus der Gegend von Krummau (Český Krumlov), die seit 1940 als Fotografen in den Tötungsanstalten der zentralen Krankenmorde eingesetzt waren.
19.07.21
Mit mehreren Veranstaltungen wurde in Weimar und der Gedenkstätte Buchenwald der Ermordung von Martin Gauger vor 80 Jahren in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gedacht.
15.07.21
Im Frühjahr 1941 gab es Absprachen zwischen dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler und dem Leiter der Kanzlei des Führers und Mitorganisator der zentralen Krankenmorde, Philipp Bouhler. Himmler wollte arbeitsunfähige KZ-Häftlinge in den Gaskammern der Tötungsanstalten der „Aktion T4“ ermorden lassen. Der Beginn der sogenannten Sonderbehandlung 14f13 war die Ermordung von 95 KZ-Häftlingen aus Sachsenhausen in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein am 4. Juni 1941. Über eintausend Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Sachsenhausen und Auschwitz wurden nach Pirna-Sonnenstein deportiert und ermordet. Unter ihnen auch der schwule Würzburger Kellner Ferdinand Boxhorn, der heute vor 80 Jahren in Pirna-Sonnenstein starb.
23.06.21
Auch in diesem Jahr bietet die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in den Monaten Juli und August wieder täglich 14:30 Uhr kostenfreie öffentliche Führungen an.
14.06.21
Ab sofort kann die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten besichtigt werden. Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr sind die Dauerausstellung und der Gedenkbereich geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
10.06.21
Für die Dokumenationsreihe „Die SS – Zwischen Macht und Mythos“ fanden am 10. Juni 2021 Dreharbeiten in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein statt. In sechs Teilen sollen der Aufstieg und die Bedeutung der SS als wesentliche Säule der nationalsozialistischen Herrschaft und wichtigstes Instrument bei der Umsetzung des Holocausts dargestellt werden.