15.07.21
Im Frühjahr 1941 gab es Absprachen zwischen dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler und dem Leiter der Kanzlei des Führers und Mitorganisator der zentralen Krankenmorde, Philipp Bouhler. Himmler wollte arbeitsunfähige KZ-Häftlinge in den Gaskammern der Tötungsanstalten der „Aktion T4“ ermorden lassen. Der Beginn der sogenannten Sonderbehandlung 14f13 war die Ermordung von 95 KZ-Häftlingen aus Sachsenhausen in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein am 4. Juni 1941. Über eintausend Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Sachsenhausen und Auschwitz wurden nach Pirna-Sonnenstein deportiert und ermordet. Unter ihnen auch der schwule Würzburger Kellner Ferdinand Boxhorn, der heute vor 80 Jahren in Pirna-Sonnenstein starb.
23.06.21
Auch in diesem Jahr bietet die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in den Monaten Juli und August wieder täglich 14:30 Uhr kostenfreie öffentliche Führungen an.
14.06.21
Ab sofort kann die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten besichtigt werden. Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr sind die Dauerausstellung und der Gedenkbereich geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
10.06.21
Für die Dokumenationsreihe „Die SS – Zwischen Macht und Mythos“ fanden am 10. Juni 2021 Dreharbeiten in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein statt. In sechs Teilen sollen der Aufstieg und die Bedeutung der SS als wesentliche Säule der nationalsozialistischen Herrschaft und wichtigstes Instrument bei der Umsetzung des Holocausts dargestellt werden.
04.06.21
Das Team der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein freut sich, ab dem 9. Juni 2021 wieder Besucherinnen und Besucher empfangen zu dürfen. Zunächst gelten eingeschränkte Öffnungszeiten. Von Mittwoch bis Sonntag können die Daueraustellung und der Gedenkbereich jeweils zwischen 10 und 16 Uhr zu vollen Stunde besichtigt werden (letzter Einlass 15 Uhr). Montag und Dienstag bleibt die Gedenkstätte vorerst geschlossen.
21.04.21
Seit 2000 erinnert die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein an die knapp 15.000 Menschen, die 1940 und 1941 Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen in Pirna wurden. Durch die coronabedingten Einschränkungen konnte im letzten Jahr das 20-jährige Jubiläum nicht öffentlich begangen werden. Dafür gibt ein neuer Sammelband Auskunft über die seitdem geleistete Forschungs-, Sammlungs- und Dokumentationstätigkeit der Gedenkstätte.
05.03.21
Zu der seit 2016 erscheinenden Reihe „Den Opfern ihren Namen geben“ sind drei neue Hefte hinzu gekommen, die bislang unbekannte Lebensgeschichten erzählen. Auch Eckard Goldenberg, Elisabeth Chalybäus und Anna Westphal wurden aufgrund ihrer psychichen Krankheiten oder geistigen Behinderung als angeblich minderwertig von den Nationalsozialisten ermordet.
27.01.21
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnerte das Team der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein an die dort 1940 bis 1941 in der Tötungsanstalt ermordeten Menschen.
17.12.20
„Ich sah gerade wie ein älterer Jude eine Rechnung der Irrenanstalt Chelm bei Lublin bezahlte. Das ist die Anstalt, von der erzählt wird, daß man dort alle jüdischen Geisteskranken umbringt. Ich fragte ihn voll Mitgefühl, ob er für jemanden bezahlt, der hoffentlich noch am Leben ist; worauf er sagte, seine Frau sei es jedenfalls nicht mehr.“ Der Autor dieses Tagebucheintrages, der Breslauer Historiker Willy Cohn, ahnte nicht, dass diese Anstalt bereits seit Januar 1940 nicht mehr existierte. Trotzdem wurde der Name der ehemaligen Anstalt in hunderten Todesnachrichten als Sterbeort sogenannter jüdischer Geisteskranker angegeben. Tatsächlich waren diese Menschen aber in einer der sechs Tötungsanstalten im Deutschen Reich ermordet worden.
10.11.20
Auch in diesem Jahr beteiligte sich das Team der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein am Putzen von Stolpersteinen. Anlass war die 82. Jährung der Novemberpogrome von 1938, bei denen zahlreiche jüdische Menschen und Einrichtungen Opfer eines von den Nationalsozialisten als „Volkszorn“ inszenierten Gewaltausbruchs wurden.