Torgau erinnert an Pogrome vom 9. November 1938
11.11.25
Am Sonntag nahmen rund 30 Torgauerinnen und Torgauer am Stolperstein-Putzen in der Innenstadt teil. Sie erinnerten damit an die Pogrome der Nationalsozialisten vom 9. November 1938. Die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich wurde an diesem Tag Opfer von entgrenzter Gewalt, auch in Torgau. Es war der Beginn der systematischen Verfolgung.
2020 verlegte die Stadt Torgau elf Stolpersteine in Erinnerung an die Torgauer Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Der Erinnerungsort Torgau steuerte die Recherchen bei.
Zu den Verfolgten zählten die fünf Mitglieder der Familie von Max Kukurutz aus der Breiten Straße. Der Zahnarzt war bereits Jahrzehnte zuvor zum evangelischen Glauben übergetreten. Dennoch verfolgten ihn die Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft. Sie zerstörten am Abend des 9. November 1938 Praxis und Wohnung der Familie. Max Kukurutz wurde ins KZ Buchenwald deportiert. Nur mit Glück überlebten er und seine Familie die Shoah.
In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Stolperstein-Putzen am 9. November zu einem festen Bestandteil der Torgauer Erinnerungskultur. Die Zahl der Teilnehmenden wächst beständig und setzt ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus und für Zivilcourage.
Kontakt
Klaus Geißler (Referent für Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
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