21.01.22

Ein großer Kreis an Stühlen ist in der Aula des Berufsschulzentrums in Bautzen aufgestellt. Auf dem Stundenplan der 17 angehenden Fischwirtinnen und Fischwirte steht an diesem Morgen das Fach Ethik. Doch es wird lebendig und offen über die Erinnerung an die Lebenswirklichkeiten der DDR diskutiert, insbesondere über die Schilderungen eines Zeitzeugen.
20.01.22

Seit dem Jahr 2020 erschließt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig (ABL) den Aktenbestand der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS). Bis Mitte 2023 soll der über 1 200 Ordner umfassende Bestand archivalisch behandelt, erschlossen, verzeichnet und in Teilen digitalisiert werden. Die Akten der VOS ermöglichen einen einzigartigen Einblick in den Repressionsapparat der SBZ/DDR aus der Sicht der Betroffenen. Darüber hinaus erschließen sich neue Perspektiven auf die deutsch-deutsche Politik der Bundesrepublik in den Jahren 1950-1989/90 und die politische Aktivitäten einer der wichtigsten Betroffenenorganisationen.
19.01.22
„Wir müssen der heutigen Jugend vermitteln, was damals mit uns passiert ist!“ Dieser Satz trieb Harald Knaußt immer wieder um, an das Speziallager Bautzen zu erinnern. Am 9. Januar 2022 ist Harald Knaußt im Alter von 92 Jahren gestorben. Seiner mahnenden Stimme haben wir es maßgeblich zu verdanken, dass in Bautzen jedes Jahr an den Aufstand im „Gelben Elend“ von 1950 gedacht wird. Er stand als Zeitzeuge zur Verfügung, unterstützte den Aufbau der Gedenkstätte Bautzen, gab Interviews und verfasste Artikel. Wir werden Harald Knaußt als engagierten und aufrechten Menschen vermissen.
19.01.22
Ab dem 24. Januar 2022 öffnet die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein wieder für Besucherinnen und Besucher zu den gewohnten Öffnungszeiten.
13.01.22
Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain öffnet am 15. Januar 2022 wieder ihre Türen für den Publikumsverkehr. Für Besuche der Gedenkstätte gilt die 2G-Regel, also der Nachweis einer vollständigen Impfung gegen das Coronavirus oder die Genesung von einer Erkrankung. Das Gedenkstättenteam freut sich, nun wieder Interessierte aus Nah und Fern während der regelmäßigen Öffnungszeiten begrüßen zu dürfen: Samstag bis Donnerstag 10 bis 16 Uhr und Freitag 10 bis 14 Uhr.
12.01.22
Trotz des Ausfalls der diesjährigen Internationalen Messiaen-Tage Görlitz-Zgorzelec wird rund um den 15. Januar, dem Jahrestag der Uraufführung des „Quatuor pour la fin du temps“, an den Kern des Festivals erinnert.
21.12.21
„Ich hatte einen schönen Traum“, schrieb Joseph Stephany kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 7. März 1945 in sein Tagebuch. „Ich habe es geschafft, aus dem Gefängnis zu fliehen.“ Der junge Luxemburger war zu diesem Zeitpunkt als Deserteur im Wehrmachtgefängnis Fort Zinna in Torgau inhaftiert. Geboren am 21. Dezember 1921, wäre Joseph Stephany heute einhundert Jahre alt geworden.
13.12.21
Der Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten hielt am 13. Dezember 2021 situationsbedingt per Online-Konferenzschaltung seine 59. Sitzung ab. Der Stiftungsrat entscheidet in allen grundsätzlichen Angelegenheiten der Stiftungsarbeit.
In der Sitzung wurde der Haushalt der Stiftung in einer Gesamthöhe von 5,3 Millionen Euro für das Haushaltsjahr 2022 beschlossen. Der Freistaat Sachsen gewährt dabei Zuschüsse in Höhe von 3,9 Millionen Euro. Der Bund beabsichtigt nach aktuellem Stand, die Stiftung mit insgesamt 1,4 Millionen Euro zu fördern. Voraussetzung dafür ist jedoch der Abschluss des parlamentarischen Aufstellungsverfahrens und in der Folge das Inkrafttreten des Bundeshaushalts 2022.
13.12.21
Heute wäre Ludwig Baumann 100 Jahre alt geworden. Er war einer der wichtigsten Vorkämpfer für die Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz in der Bundesrepublik. Seine Stimme und sein beharrlicher Einsatz waren unverzichtbar auf dem Weg dorthin. Dass Deserteure heute als mutige Kriegsgegner gewürdigt und nicht mehr als Feiglinge angesehen werden, wie es nach dem Krieg Jahrzehnte der Fall war, ist maßgeblich ihm zu verdanken. Ludwig Baumann hat die Erinnerungskultur in dieser Frage geprägt. Das DIZ Torgau und die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erinnern heute an einen aufrechten Menschen, der sich bis in sein hohes Alter für Frieden und Gerechtigkeit engagierte.
09.12.21
Die 93-jährige Marie Růžena Nohova aus Novosedlice hatte seit Jahren den dringenden Wunsch, nach Dresden zu fahren, um eine Grabanlage mit den Namen aller tschechischen Hingerichteten zu besuchen, die es dort geben soll. Sie hoffte, dort auf den Namen ihres älteren Bruders Karel Podzemský (geb. 19.11.1920) zu stoßen, der am 18. August 1944 im Alter von nur 23 Jahren in Dresden hingerichtet worden war.