Podcast „Lost in Budyšin“
„Lost in Budyšin“ nimmt alle Hörerinnen und Hörer mit in die bewegte Geschichte der Bautzener Gefängnisse – erzählt von zwei jungen Menschen, die ein Jahr lang selbst auf Spurensuche waren: Emma Bähr und Vincent Adler absolvierten ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Gedenkstätte Bautzen und tauchten ein in persönliche Schicksale, politische Repression und mutige Lebenswege.
In fünf Folgen befassen sie sich mit der Geschichte von Häftlingen aus der Zeit des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzungszone und der DDR: eine Künstlerin im Widerstand, ein unbequemer theaterliebender Jugendlicher, ein junger Sportler auf der Flucht, ein sorbischer Dichter – ihre Geschichten eröffnen neue Perspektiven auf Haft, Identität, Erinnerung und den Wert von Demokratie und Freiheit.

„Man muss sich ja überlegen, wir beide sind 19 – und dann sollst du für die nächsten 25 Jahre ins Gefängnis gehen, find ich völlig krank“, sagt Vincent. Er brachte den Podcast nicht nur durch sein technisches Know-how in Form, sondern auch durch sein Verknüpfen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
„Die Story muss man halt kennen – sonst wirken die Bilder nicht wie aus der Zeit einer der schlimmsten SS-Einheiten“, erklärt Emma. Sie schafft es, Akten, Bücher und Interviews in ihren geschriebenen Fällen zum Leben zu erwecken.
Ein Podcast der Gedenkstätte Bautzen / Stiftung Sächsische Gedenkstätten, produziert von jungen Stimmen für eine neue Generation des Erinnerns bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer sowie hier auf der Website.
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Folge 1: Lost in Budyšin Willkommen bei „Lost in Budyšin“. Wir sind Emma und Vincent, zwei FSJler aus der Gedenkstätte Bautzen. Gemeinsam nehmen wir euch mit auf eine Zeitreise durch die bewegte Geschichte der Bautzener Gefängnisse – von den düsteren Tagen des NS-Regimes über die sowjetische Besatzungszone bis hin zur DDR. In jeder Folge erzählen wir die Schicksale einzelner Häftlinge, deren Leben durch diese Orte geprägt wurden. Dabei begleiten uns besondere Objekte, die eine ganz eigene Geschichte erzählen und den Menschen dahinter greifbar machen. In dieser ersten Folge stellen wir uns vor, und erzählen wie wir gemeinsam mit euch in die Vergangenheit eintauchen wollen – auf der Suche nach Erinnerung, Mut und Menschlichkeit. |
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Folge 2: Verfolgungsjagd Milada Marešová, eine junge Künstlerin aus Prag, setzt ihren Stift gegen die Gewalt des NS-Regimes ein. Mit mutigen Zeichnungen und Bildern trotzt sie der brutalen Diktatur, lässt ihre Kunst zur Stimme des Widerstands werden – auch wenn dieser Kampf sie ihr Leben kosten kann. Ganz anders der Weg von Alfred Mammitzsch: Steinbrucharbeiter, Familienvater, ein Mann, der nur das Nötigste will. Doch als 1939 das Geld knapp wird, bricht er heimlich das Jagdverbot und zieht in den Wald – ein scheinbar kleiner Verstoß. Doch daraus wird mehr: Schritt für Schritt verstrickt sich Alfred in die dunkelsten Machenschaften des Regimes und landet in einer grausamen SS-Einheit. |
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Folge 3: Leben in 3 Akten Die unglaubliche Lebensgeschichte von Jochen Stern – von der Kindheit im Krieg über die harte Haft im sowjetischen Speziallager Bautzen bis hin zum Durchbruch als gefeierter Schauspieler. Er wächst in den Wirren der 1930er-Jahre auf und erlebt den Krieg als Jugendlicher an der Front. Es folgen schwere Gefängnisjahre und dennoch bewahrt er seinen Humor und seine Liebe zum Theater. Nach seiner Freilassung startet er eine bemerkenswerte Karriere, die ihn bis ins Herz des deutschen Fernsehens bringt. |
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Folge 4: Bienenflucht Ein Honigglas – ein unscheinbares Symbol für die süßen Momente der Freiheit, die Udo Havel so sehr ersehnt. Geboren in der DDR, kämpft der junge Radsportler gegen die ständige Kontrolle und Überwachung des Staates. Als ihm die Stasi eine scheinbar perfekte Karriere als Leistungssportler anbietet, greift er zu – doch sein Freiheitsdrang lässt sich nicht bändigen. Nach einem folgenschweren Zwischenfall wagt Udo die Flucht in den Westen. Doch die Stasi spinnt ein Netz aus Verrat, indem sie seine Mutter nutzt, um ihn zurückzuholen. Gefangen zwischen Hoffnung und Enttäuschung, zwischen dem süßen Versprechen von Freiheit und der bitteren Realität von Haft, erzählt diese Folge von Udos mutigem Kampf um Selbstbestimmung. |
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Folge 5: Identität Martin Neumann war kein Kämpfer auf der Straße, sondern ein leiser Widerstandskämpfer mit Feder und Sprache. In Zeiten von Verboten und Repression bewahrte er als sorbischer Künstler die Kultur und Geschichte seines Volkes. Sein Leben erzählt von Mut, Identität und dem ungebrochenen Willen, eine bedrohte Gemeinschaft lebendig zu halten. Eine Folge über die Kraft der Sprache und die Bedeutung kultureller Selbstbehauptung. |


