Gästebuch
Hafterfahrungen und Ihre Folgen//21.10.2009
Seit Jahren arbeite ich an der eigenen Aufarbeitung der Vergangenheit und immer wieder verfolgt mich die Haft in Bautzen II. Auch helfe ich Stasiopfern bei der Aufarbeitung bzw. bei der Menge von Anträgen, die bei einer Rehabilitation und anderen Anerkennungen nötig sind.Es gibt aber viele Helfer die Stasiopfern helfen, darüber können Sie auf der Seite:www.stasiopfer-selbsthilfe.de nachlesen.Diese Arbeit ist notwendig, da es soviel Opfer gibt. Auch Opfer die nicht in Stasihaft waren, die aber zersetzt wurden brauchen Hilfe und sei es das sie ärztliche Hilfe brauchen. Auch bin ich im Niedersächsischen Netzwerk für SED- und Stasiopfer welches vor einem jahr im Landtag Niedersachsen gegründet wurde. In dem Netzwerk geht es auch um die Durchsetzung der vorhandenen Gesetzen für SED- Und Stasiopfer. Wir erarbeiten viele Schreiben wo es um die Gesetze geht und leiten diese weiter an die Landtagsabgeordneten oder Bundestagsabgeordneten. Auch arbeiten wir mit Psychologen und Versorgungsämtern zusammen um den Opfern die leidigen Behördengänge zu erleichtern oder aber wir begleiten die Opfer dabei. Diese Arbeiten sinbd notwendig und wir alle machen dies gern und freiwillig, ich selbst leiste diese Arbeit um auch meine Haft-Vergangenheit mit aufzuarbeiten. Allen Besuchern und Lesern der Bautzenseiten wünsche ich, nie wieder solch Schmerz der Vergangenheit. Heidi Stein:www.dirkvermisst.blog.de Ich stehe Ihnen auch gern bei Fragen zur Verfügung:kaiheidi1@gmx.de
Suche nach Emil Siewert
GUTEN TAG!
HALLO SUCHE EINEN ONKEL VON MIR ER SOLL IN BAUTZEN EINGESSEN HABEN--ER HEIST NACHNAME --METTE---VORNAMEN WISSEN WIR LEIDER NICHT???? DANKE!!!!
Anmerkung der Redaktion
Wir werden in den Unterlagen nach Ihrem Onkel recherchieren und uns in nächster Zeit mit Ihnen in Verbindung setzen.
Ihr Gedenkstättenteam
Gab es bei Ihnen einen Häftling Dieter Röstel, geb. 20.11.1940 ?
Mein Name ist Renate Schwan. Ich habe Dieter Röstel im April 1960 geheiratet. Wir haben einen Sohn. Am 24.3.1961 soll Dieter Röstel bei einem Verkehrsunfall gestorben sein, die Leiche habe ich nie gesehen. Vielleicht ist er gar nicht gestorben, sondern war in Bautzen inhaftiert? Können Sie mir helfen, ob er in den sechziger Jahren bei Ihnen war? Wenn ja, gibt es Mithäftlinge, die ihn kannten? Danke im voraus für Ihre Mühe. Ich suche jetzt schon fast 50 Jahre nach ihm.
War Dieter Röstel bei Ihnen Häftling?
Mein Name ist Renate Schwan. Ich habe Dieter Röstel, geb. 20.11.1940 im April 1960 geheiratet. Am 24.3.1961 soll er angeblich bei einem Verkehrsunfall gestorben sein, die Leiche habe ich nie gesehen. Gab es ab März oder später bei Ihnen einen Häftling Dieter Röstel? Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, denn Unterlagen zum Verkehrsunfall gibt es nicht. Wir haben einen Sohn, der gerne wissen möchte, ob sein Vater noch lebt.
Anmerkung der Redaktion
Sehr geehrte Frau Schwan,
Herr Dieter Röstel war nach Durchsicht der Unterlagen nicht in Bautzen II (dem ehemaligen Stasi-Gefängnis) inhaftiert. Zum Gefängnis Bautzen I (dem sogenannten "Gelbe Elend") können wir diesbezüglich für die Zeit nach 1956 keine Angaben machen. Als ersten Schritt wäre für die Suche zu empfehlen, in dem Standesamt des Ortes nachzufragen in dem Ihr Mann den Unfall gehabt haben soll. Der Unfalltod müsste normaler Weise dort irgendwie beurkundet sein.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Suche und verbleiben mit freundlichen Grüßen
Ihr Gedenkstättenteam
Eintrag Marcus Schubert
Lieber Marcus - weis nicht, ob Du Dich an mich errinnern kannst? - Schwabe - Hermann aus Ulm - Zelle 24 - mir ging es ähnlich, aber bitte melde Dich offiziell an und Du kannst Dir alles zeigen lassen - es ist nicht leicht - ich weis das, aber nachher fühlst Du Dich besser - wenigstens ein paar Tage und du würdest der guten Arbeit der Gedenkstätte helfen. Würde mich auch sehr über eine Nachricht von Dir freuen. hermann.reisch@t-online.de Viele Grüße aus Ulm Hermann
Besuch und Führung am 14. Mai 2010.
Ich war am 14. Mai 2010 zum ersten Mal in Dresden und Bautzen und habe in der Gedenkstätte an einer Führung von Frau Kerstin Lorenz (ich hoffe ich erinnere mich an den Namen richtig) teilgenommen. Ich war dort mit einer Gruppe von Studenten. Auf diesem Wege möchte ich nur ganz herzlich Frau Lorenz für die Führung danken. Du hast auf so einfühlsam eindringliche Art von den Verhältnissen erzählt, dass ich den Schauer am eigenen Leib spüren konnte und kein Platz blieb für die gewöhnliche Abwehrreaktion: das ist so lange her, was geht mich das an. Ein großes Kompliment und schöne Grüße.
Linkspartei
Vielleicht erfahren wir von der Linkspartei, in einigen Jahren dass Stasi - Boss Erich Mielke, nur ein Opfer böswilliger Verleumter wurde: Ähnlich wird uns das noch ergehen, wenn man bei dieser Linkspartei feststellen wird, dass alle SED - Kommunisten verleumdet wurden - und die Opfern, die Stasi nur erfunden haben.
vermisster Sohn seit 31 Jahren
heute bin mal wieder auf Eurer Seite und da auch ich in Bautzen II, wegen der Suche nach meinem Sohn von 1982 bis 1984 einsitzen mußte, denke ich mal wieder paar Zeilen einzustellen. Der Fall über meinen verlorenen Sohn ist glaube ich schon viel durch die Medien gegangen, aber immer ohne Erfolg. Es haben sich einige "Dirks" gemeldet und das hat mich neugierig gemacht. Es gibt so viele Kinder und Eltern die suchen. Was hat da der so kinderliebe SED- Staat mit den Kindern gemacht. Es tut sich soviel schlimmes auf, die Kirchen der SED - und Stasistaat alle haben unseren Kindern Leid angetan und ich denk dies ist ein noch nicht ausgesprochenes dunkles Kapitel der DDR und muß aufgeklärt werden. Leider ist es, dass sich wenige melden aus Scham oder Angst. Aber wir müssen offen darüber sprechen, nur so können wir den leidenen Kindern und Eltern helfen. Ich weiß wovon ich schreiben. Ihr könnt es nachlesen auf meinem Blog www:dirkvermisst.blog.de oder aber meldet Euch bei mir:kaiheidi1@gmx.de Die Schuldigen bekommen große Renten und Bezüge von unseren Steuergeldern, wir müssen um jeden Cent kämpfen und unsere "Bedürftigkeit" nachweisen. Mit welchem Recht werden die damaligen Täter noch belohnt, mit dem Recht der Stärkeren? Wir müssen uns dagegen wehren.
Bautzen II
Ich muss leider ein wenig Kritik üben. Nach fast 24 Jahren fand ich endlich den Mut nach Bautzen zu kommen. Ich wollte das Gefühl haben in den Knast, in "meine" Zelle zu gehen und wieder raus zu dürfen. Mein Magen wurde bei der Ankunft flau. Ich sah den Barkas (leider anscheinend nur ein Nachbau) mit dem ich von Hohenschönhausen nach Bautzen transportiert wurde, die Schranken deren Öffnung ich bei meiner Einlieferung nur hören konnte und letztendlich der Eingang. Ich kam mir vor wie damals 1985. Wo ich schon mal da bin, wage ich auch den nächsten Schritt. Und es war eine Enttäuschung. Der Besucherraum, den ich so hasste, weil bei jedem Besuch immer 2 Wachlaute dabei gesessen haben, war leer geräumt und sah auch nicht mehr so aus wie damals. Ok dachte ich, schließe ich mich der Führung an, vielleicht erfahre ich warum das alles verändert wurde. Aber ein etwas zurückhaltender und unsicherer Mensch, der vom Alter her eher nicht zu den Insassen gehörte war bemüht Überliefertes und Gelesenes zu vermitteln.Da mich das wenig berührte, ging ich auf eigene Faust nach oben. Dort wo früher die "Wessies" saßen wollte ich hin. Zelle 27, sehen, heulen und wieder gehen dachte ich. Aber nichts. Kein Zugang.Verschlossen. Man kam nur von hinten ran wo man Kino - und Arbeitsraum (nicht Veranstaltungsraum wie im Prospekt beschrieben) sehen konnte. Das Kino so wie früher.Mir wurde wieder flau, sah mich dort in der letzten Reihe sitzen. Der Arbeitsraum...nur noch die Tische da. Und der Durchgang zu den Zellen...wieder verschlossen. Mittlerweile ist mir egal, ob noch Möbel in den Zellen drin sind. Will doch nur in meine Zelle, sehen ob das in der Wand eingeritzte noch existiert.Und dann wieder raus in die Freiheit.Nichts da. Wieder runter zur Führung. Der Mann der die Führung inne hatte, hatte gerade in die Runde gefragt, ob jemand Fragen zum Haus hat. Meine Chance dachte ich. Warum sind die oberen Stockwerke verschlossen, fragte ich. Aber es kam nur lapidar die Antwort: Man hätte Sorge um Souvenirjäger und es würden einige Verdeckungen der Gucklöcher fehlen. Man könnte das nicht überwachen.Also rein organisatorisch. Dazu fiel mir nun nichts mehr ein, machte meinen Eintrag ins Gästebuch, ärgerte mich noch, weil nicht alles wirklich richtig wieder gegeben wurde bei der Führung. Und machte mich auf dem Weg nach Hause. Schade, ich hatte mir was anderes erhofft.
Anmerkung der Redaktion
Sehr geehrter Herr Schubert,
wir freuen uns über jeden Besuch eines ehemaligen Häftlings. Daher ist es bedauerlich, dass Sie bei Ihrem Besuch enttäuscht waren, nicht alle Bereiche des ehemaligen Hafthauses besichtigen zu können, die Sie interessiert hätten. Tatsächlich darf jeder ehemalige Häftling selbstverständlich in alle Zellen und Bereiche. Wenn der Besuch am Wochenende stattfindet, ist dazu im Vorfeld allerdings ein kurzer Anruf oder eine E-Mail nötig, denn im normalen Besucherbetrieb ist dies vor allem aus konservatorischen, aber auch aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Dafür bitten wir um Verständnis.
Dass das Hafthaus heute nicht mehr vollständig im Originalzustand möbliert ist, hängt mit der Beräumung des Gebäudes nach der Schließung als Haftanstalt 1993 zusammen. Damals gab es die Gedenkstätte noch nicht. Der Barkas ist übrigens kein Nachbau. Es ist eines der letzten Modelle, die für Gefangenentransporte produziert wurden und kam nicht mehr zum Einsatz.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie mit uns unter cornelia.liebold@stsg.smwk.sachsen.de in Kontakt treten würden, denn wir möchten gern mehr über Ihre Geschichte erfahren. Zudem ließen sich bei einem nächsten Besuch nach Absprache die nichtöffentlichen Bereiche des Hauses besichtigen.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Gedenkstättenteam