Sachsen ermöglicht Auskunft zu sowjetischen Kriegsgefangenen
Dank einer Finanzspritze des Freistaates kann die Stiftung Sächsische Gedenkstätten ihre Auskunftstätigkeit zum Schicksal von hunderttausenden sowjetischen Kriegsgefangenen zunächst fortführen.
Mit dem Kriegsende vor 70 Jahren wurde auch das Kriegsgefangenenlager Zeithain befreit. Dort waren zwischen 1941 und 1945 bis zu 30.000 sowjetische und mehr als 900 Kriegsgefangene aus Italien, Polen und Serbien gestorben, zumeist infolge von Unterernährung und katastrophaler hygienischer Umstände. Heute hält die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain die Erinnung wach. Dort gedachte Sachsen an dem Jahrestag der Opfer in dem Lager.
Heute vor 70 Jahren befreite die Rote Armee das Kriegsgefangenenlager in Zeithain. Zwischen 1941 und 1945 starbenbis zu 30 000 sowjetische Gefangene. Das tausendfache Sterben der Menschen durch Hunger und Krankheit wurde von der Wehrmacht in Kauf genommen, wie auch ein Fotoalbum belegt, das der Enkel eines Wachmanns kürzlich der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain überreichte.
Für Historiker Jens Nagel ist der Fund eine Sensation. Insgesamt 116 Abbildungen bieten nicht nur einen einmaligen Einblick in den grausamen Lager-Alltag, sondern zeigen auch das kameradschaftliche Zusammenleben der Wachmannschaften.
Kaßberg-Gefängnis: Kritik an Freistaat und Stadtverwaltung
Beim Immobilienbetrieb des Landes und den Verantwortlichen im Rathaus scheint das Interesse an der Schaffung einer Gedenkstätte nicht besonders ausgeprägt zu sein, so die Teilnehmer einer Diskussionsrunde.
Ab 1. Januar 2023 hat nach dem Sächsischen Transparenzgesetz jede Person auf Antrag Anspruch auf Zugang zu den bei einer transparenzpflichtigen Stelle verfügbaren Informationen, soweit keine Ausnahme gilt. Sobald die Sächsische Transparenzplattform im Internet errichtet ist, spätestens ab 1. Januar 2026, werden transparenzpflichtige Stellen zusätzlich verpflichtet sein, die in § 8 des Sächsischen Transparenzgesetzes genannten Informationen auf dieser Plattform zu veröffentlichen.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft ist eine transparenzpflichtige Stelle.
Gefördert durch
Diese Maßnahme wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.