Birgit Sack erhält Auszeichnung des tschechischen Außenministeriums
15.09.25
Der tschechische Außenminister Jan Lipavský hat Dr. Birgit Sack, Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, die Medaille „Für Verdienste um die Diplomatie“ verliehen. Überreicht wurde die Auszeichnung am 4. September 2025 von Generalkonsulin Ivona Valhová im Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Dresden. Birgit Sack wurde für ihr langjähriges Engagement zur Förderung der Außenbeziehungen der Tschechischen Republik mit der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.
Das Generalkonsulat hob hervor, dass Birgit Sack sich in ihrer Forschung stark den tschechischen Hinrichtungsopfern gewidmet und sich um die Recherche nach ihren Gräbern verdient gemacht hat. Sie habe tschechischen Familien, deren Angehörige am Münchner Platz hingerichtet wurden, Informationen über die Begräbnisstätten zur Verfügung gestellt und damit erst die Möglichkeit gegeben, an den Gräbern zu trauern. Auch habe Birgit Sack das Generalkonsulat der Tschechischen Republik beim Gedenken an die tschechischen Opfer des Nationalsozialismus im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs unterstützt.
„Birgit Sack hat sich auch langfristig um die Beseitigung ideologischer Verzerrungen beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verdient gemacht, die in der Zeit der ehemaligen DDR durch die unkritische Überhöhung des kommunistischen Widerstands im Zweiten Weltkrieg und die gezielte Vernachlässigung anderer Opfer des Nationalsozialismus entstanden waren“, schreibt das tschechische Generalkonsulat in seiner Würdigung.
Die Historikerin Birgit Sack leitet die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden seit 1999. Die Gedenkstätte erinnert am Standort des früheren Landgerichts Dresden an das in Dresden während des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzungsherrschaft und der frühen DDR verübte Justizunrecht. Bei der Verfolgung von Tschechinnen und Tschechen unter deutscher Besatzungsherrschaft kam dem Gerichtssitz und der Hinrichtungsstätte am Münchner Platz eine besondere Bedeutung zu. Von den rund 1300 während des Nationalsozialismus dort hingerichteten Personen waren etwa zwei Drittel Tschechinnen und Tschechen.
Die Medaille „Für Verdienste um die Diplomatie“ wurde 2018 von der Regierung der Tschechischen Republik ins Leben gerufen. Es ist die höchste nichtpräsidiale Auszeichnung, die für Verdienste um die Diplomatie verliehen wird. Zu ihren Trägern gehören unter anderem die frühere US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright.
Die Gedenkstättenleiterin Birgit Sack ist die zweite Person aus Sachsen, die diese Medaille entgegennehmen durfte: David Michel, Referatsleiter „Internationale Beziehungen“ in der Sächsischen Staatskanzlei, hatte am 3. Juni 2025 in Prag die Medaille verliehen bekommen.
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