Besuch aus dem polnischen Kutno
24.08.20
Am 19. August 2020 besuchten der Direktor des Regionalmuseums Kutno (Woiwodschaft Łódź), Grzegorz Skrzynecki, sein Stellvertreter dr. Piotr Stasiak und der Kustos dr. Jacek Saramonowicz die Gedenkstätte. Sie stehen in regelmäßigem Kontakt mit der Staatlichen Schlösserverwaltung in Sachsen, weil die Stadt Kutno seit Juni 2011 Eigentümerin des Königlichen Postpalastes (Reisepalast) des polnischen Königs August III. (als Friedrich August II. war er sächsischer Kurfürst) ist. Die Stadt hat das Museum mit den Restaurierungsarbeiten beauftragt, die 2015 begonnen haben.
Aktuell befasst sich das Museum auch mit der Zeit der deutschen Besatzung ab 1939. Der Widerstand einer Gruppe des ZWZ-AK (Związek Walki Zbrojnej, Verband für den bewaffneten Kampf, am 14. Februar 1942 in Armia Krajowa, AK, Heimatarmee, umbenannt) aus Kutno und Umgebung ist mit Dresden als Gerichts- und Vollstreckungsort verbunden.
Am 28. Mai 1943 fand in Dresden das Verfahren gegen Łucian Żagańczyk und 30 anderen Männern vor dem Oberlandesgericht Posen statt. Von den Männern aus Kutno und Umgebung erhielten 24 die Todesstrafe, die bis auf eine Ausnahme am 8. Juli, 12. Juli und 16. Juli 1943 in Dresden vollstreckt wurden.
Die Gäste aus Kutno konnten in die Unterlagen Einsicht nehmen, die die Gedenkstätte im Laufe der Jahre auch zu dieser Widerstandsgruppe zusammengetragen hat. Auf großes Interesse stießen auch die Informationen über die Grablagen der in Dresden Getöteten auf dem Neuen Katholischen Friedhof zu Dresden.
Die Besucher aus Kutno äußerten den Wunsch, im Rahmen eines gemeinsam mit der Gedenkstätte erarbeiteten Projekts mit polnischen Schulklassen Gedenkstätte und Friedhof auf den Spuren der Widerstandskämpfer zu besuchen.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de