Kein Denkmalschutz für die Lenin-Statue in Schwerin!
30.10.25
Die Dokumentationsstelle Dresden unterstützt den von Arndt Müller, Mitglied der Stadtvertretung Schwerin (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Die PARTEI), der Lagergemeinschaft Workuta/Gulag Sowjetunion und anderen initiierten offenen Brief gegen das Vorhaben, die Lenin-Statue in Schwerin unter Denkmalschutz zu stellen.
Die 1985 an der Kreuzung Hamburger Allee/Plater Straße errichtete Statue würdige den "Begründer eines totalitären Systems, das auf Gewalt, Unterdrückung und der systematischen Vernichtung politischer Gegner beruhte. Unter seiner Führung begann das, was Millionen Menschen in Europa das Leben kostete: der Rote Terror, die Entrechtung ganzer Völker, die Unterdrückung von Meinungsfreiheit, Religion und Selbstbestimmung."
Das Vorhaben, die Lenin-Statue unter Denkmalschutz zu stellen, bedeute "für die noch heute lebenden, ehemals zu Unrecht eingekerkerten Menschen und ihre Angehörigen eine unerträgliche Verhöhnung ihrer Leiden." Statt Lenin zu ehren, sei der mutigen Menschen zu gedenken, die für Freiheit, Recht und Menschenwürde eintraten und dafür ihre Freiheit oder ihr Leben opferten.
Es gehe nicht darum, Geschichte zu entsorgen. Möglich wäre auch, die Lenin-Statue zu entfremden oder mit Pflanzen überwuchern zu lassen. Am besten wäre es, sie mit entsprechenden Hinweistafeln im Innenhof des ehemaligen KGB-Gefängnisses am Demmlerplatz in Schwerin aufzustellen.
Der offene Brief sowie Hintergründe zum Vorhaben: https://workuta.de/aktuelles/
Kontakt
Dr. Bert Pampel, Leiter der Dokumentationsstelle Dresden | Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Tel. 0351 4695548

