Flucht und Freiheit. Künstlerische Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur. Ein Podiumsgespräch mit musikalischer Begleitung

Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Bautzner Straße DresdenOrt:
Gedenkstätte Bautzner Straße, Bautzner Straße 112a, 01099 Dresden
Erfahrungen mit staatlicher Repression hinterlassen Spuren – in Biografien ebenso wie in der Kunst. Drei Künstler – Dietrich Kessler, Eberhard Klunker, Hartmut Leimcke –, die selbst das Unrecht des SED-Regimes erfahren haben, geben einen tiefen Einblick in ihre Biografien und zeigen zugleich, wie ihre traumatischen Erfahrungen künstlerischen Ausdruck gefunden haben. Ihre Erzählungen von einer Flucht mit dem Ruderboot über die Ostsee oder das Fliehen aus jugendlichem Leichtsinn, Inhaftierung aufgrund eines Ausreiseantrags, bis hin zum Freikauf eröffnen neue Perspektiven auf ein Kapitel deutscher Geschichte, das bis heute nachwirkt.
In der DDR wurden bis zum Ende der 1980er-Jahre mehr als 250.000 Menschen aufgrund politischer Delikte verhaftet. Millionen von Bürgern waren in unterschiedlichem Maße von Überwachung, Zersetzung und staatlicher Willkür betroffen. Tausende von Fluchtversuchen aus der DDR endeten in Tragödien, viele Menschen verloren bei dem Versuch, der Diktatur zu entkommen, ihr Leben. Auch die Kunst stand unter der ständigen Kontrolle der Staatsmacht: Jegliche Form von Kritik oder abweichendem Gedankengut wurde rigoros verfolgt, und Künstler gerieten oft in Konflikt mit dem System.
Die Veranstaltung die thematisiert die künstlerische Aufarbeitung des Unrechts des SED-Regimes: Dazu werden Dietrich Kessler und Eberhard Klunker die Veranstaltung musikalisch begleiten. Ihre Lieder erzählen von persönlichen Erlebnissen und bieten einen tiefen Einblick. Sie sprechen darüber, wie ihre Erlebnisse in ihre Kunst eingeflossen sind und wie Musik ein Werkzeug des Widerstands und der Verarbeitung wurde.
Wie geht eine Gesellschaft mit den Wunden um, die politische Verfolgung und Unterdrückung hinterlassen haben? Welche Rolle kann Kunst dabei spielen, das Unsagbare hör- und sichtbar zu machen? Und wie verändert sich kollektive Erinnerung, wenn persönliche Geschichten öffentlich erzählt und geteilt werden?
Programm:
18 Uhr
Begrüßung und Einführung
Elena Meis
(Konrad-Adenauer-Stiftung)
Podiumsdiskussion mit musikalischer Begleitung
Dietrich Kessler (Musiker, Komponist, Buchautor, Verleger und Zeitzeuge)
Eberhard Klunker (Gitarrist, Komponist und Zeitzeuge)
Hartmut Leimcke (Freischaffender Künstler und Zeitzeuge)
Moderation
Sven Riesel (Stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Historiker)
Diskussion mit Publikumsfragen
Bis 20 Uhr: Ende der Veranstaltung
Kontakt
Konrad Adenauer Stiftung
Elena Liora Meis
Tel. 0351 563 446-19
Elena.meis@kas.de