„Verlorene Zeit. Mit der Heimerziehung war meine Kindheit zu Ende“: Filmvorführung und Podiumsgespräch im Rahmen der Ausstellung BLACKBOX HEIMERZIEHUNG in Gera
02.06.25

Am 4. Juni 2025 findet im Rahmen der Ausstellung BLACKBOX HEIMERZIEHUNG um 18 Uhr eine Abendveranstaltung im Chorsaal des Theaters Altenburg Gera statt. Unter dem Titel „Verlorene Zeit. Mit der Heimerziehung war meine Kindheit zu Ende“ laden die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, die Gedenkstätte Amthordurchgang, das Theater Altenburg Gera sowie das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ – Projekt Denkorte – zu einem Film- und Gesprächsabend ein. Die Veranstaltung richtet sich ausdrücklich auch an Betroffene der DDR-Heimerziehung, die besonders herzlich eingeladen sind.
Über die BLACKBOX HEIMERZIEHUNG
Die mobile Ausstellung BLACKBOX HEIMERZIEHUNG der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof
Torgau gastiert seit 2022 an historischen Orten der DDR-Heimerziehung. In einem umgebauten
Seecontainer werden im Innen- und Außenbereich die Strukturen und Praktiken des repressiven DDRHeimsystems vermittelt – ein Kapitel der DDR-Geschichte, das vielfach in Vergessenheit geraten ist.
Ziel der Ausstellung ist es, die Mechanismen und Methoden der DDR-Heimerziehung sowie des
Spezialheimsystems sichtbar zu machen. Das festgelegte Erziehungsziel des DDR-Bildungssystems war
die Herausbildung „sozialistischer Persönlichkeiten“. Spezialheime richteten sich an Kinder und
Jugendliche, die als „schwererziehbar“ oder „verhaltensgestört“ galten – Begriffe, die weit ausgelegt
wurden und oft jegliche Form unangepassten Verhaltens einschlossen. Die Pädagogik in diesen
Einrichtungen zielte auf strikte Umerziehung und die nahtlose Eingliederung in das sozialistische
Gesellschaftssystem ab.
Heimstandort Gera
Das Durchgangsheim Gera wurde 1949 in einem ehemaligen Waisenhaus in der Greizer Straße 23
eröffnet. Aufgrund baulicher Mängel zog die Einrichtung 1961 in ein Nebengebäude einer früheren
Fabrikantenvilla in der Wilhelm-Pieck-Straße 138 (heute Berliner Straße) um und wurde als
Jugendwohn- und Durchgangsheim „Ernst Thälmann“ weitergeführt. Die beiden Bereiche –
Jugendwohnheim und Durchgangsheim – waren räumlich voneinander getrennt. Bis zu 800 Jugendliche
durchliefen die Einrichtung jährlich.
Begleitveranstaltung
„Verlorene Zeit. Mit der Heimerziehung war meine Kindheit zu Ende“
Mittwoch, 4. Juni 2025, 18 Uhr
Chorsaal, Theater Altenburg Gera
Zum Auftakt wird ein 15-minütiger Film über die repressiven Bedingungen der DDR-Heimerziehung
sowie die persönlichen Erfahrungen einer Frau gezeigt, die als Jugendliche im Durchgangsheim
Schmiedefeld Isolation und Gewalt erfahren hat. Anschließend findet ein Gespräch mit Expert:innen
statt, die seit Jahren mit Betroffenen arbeiten. Thema ist die Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung in
Thüringen.
Ausstellungsinformationen
Zeitraum: 24. April bis 9. Mai 2025 | 19. Mai bis 24. Juni 2025
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10–18 Uhr | Samstag 10–17 Uhr
Ausstellungsort: Theaterplatz 1, 07548 Gera
Die Präsentation in Gera findet statt in Kooperation mit: der Gedenkstätte Amthordurchgang, dem
Theater Altenburg Gera, der Stadt Gera, dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“
– Projekt Denkorte – und dem Gesprächskreis „Betroffene der DDR-Heimerziehung“.
Die Pressemitteilung zur Veranstaltung als PDF-Dokument.
Weitere Informationen:
www.blackbox-heimerziehung.de
www.jugendwerkhof-torgau.de
www.torhaus-gera.de
Kontakt und Presseauskünfte:
Manuela Rummel: m.rummel@jugendwerkhof-torgau.de
Juliane Weiß: j.weiss@jugendwerkhof-torgau.de
Tel: 03421 714203
www.jugendwerkhof-torgau.de
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Instagram: ddr_heimerziehung_aufarbeiten