Gestohlene Kindheiten – Ausstellung „Niños robados. Gestohlene Kinder. Stolen children.“ eröffnet in Bautzen
 
            Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte BautzenOrt:
14 Uhr Kranzniederlegung zum Volkstrauertag auf dem Gräberstätte Karnickelberg
	15 Uhr Ausstellungseröffnung in der Gedenkstätte Bautzen
Am Sonntag, den 16. November 2025, eröffnet die Gedenkstätte Bautzen um 16 Uhr die Ausstellung „Niños robados. Gestohlene Kinder. Stolen children“. Zur Eröffnung berichten die Zeitzeugen Alexander Latotzky und Christian Dertinger im Rahmen eines Podiumsgesprächs in der Gedenkstätte Bautzen von ihren Erfahrungen. Der Termin fällt auf den Volkstrauertag und wird von einer Gedenkveranstaltung des Bautzen-Komitees um 14 Uhr am Karnickelberg eingeleitet. Zwischen den beiden Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit, in der Gedenkstätte bei Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Elisabeth-Käsemann-Stiftung. Sie zeigt, wie politisch motivierter Kindesentzug Familien zerstört und bis heute nachwirkt. „Kindesentzug ist ein drastisches Beispiel dafür, wie Diktaturen und autoritäre Systeme Menschenrechte verletzen. Gerade Kinder wurden und werden schutzlos politischen Interessen geopfert. Das zeigt die Geschichte in vielen Ländern, auch in Deutschland – sowohl in der NS-Zeit als auch in der DDR. Und wir sehen Parallelen bis in die Gegenwart, etwa in der Ukraine. Die Ausstellung macht sichtbar, wie sehr Familien unter diesem Unrecht leiden, und sie eröffnet die notwendige Diskussion darüber, wie wir solche Verbrechen verhindern können“, sagt Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen.
Die Ausstellung stellt Schicksale aus unterschiedlichen Teilen der Welt vor und macht so das globale Ausmaß des Unrechts sichtbar.
In Bautzen berichten zwei Zeitzeugen:
Alexander Latotzky wurde 1948 im Speziallager Bautzen geboren. Seine Mutter hatte sich in einen sowjetischen Wachsoldaten verliebt. 1950 wurde Alexander von ihr getrennt und in ein Kinderheim nach Leipzig gebracht. Erst sieben Jahre später sah er seine Mutter wieder. Nach der Wende begann Alexander Latotzky die Suche nach seinem Vater, den er 1999 schließlich kennenlernte.
Christian Dertinger, 1944 geboren, ist der jüngste Sohn des ersten DDR-Außenministers Georg Dertinger. Als sein Vater 1953 verhaftet wurde, zerbrach die Familie. Christian wuchs unter falschem Namen in einer Pflegefamilie auf – in dem Glauben, seine Eltern seien tot. Erst nach 1989 konnte er sein Familienschicksal aufarbeiten.
Zu beiden Biografien stellt die Gedenkstätte Kinderfotos als Pressematerial zur Verfügung (Link).
Die Ausstellung ist vom 16. November bis 14. Dezember 2025 im Hafthaus der Gedenkstätte Bautzen zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Ablauf am Volkstrauertag, 16. November 2025
- 14:00 Uhr – Kranzniederlegung mit Andacht am Karnickelberg (Bautzen Komitee)
- 15:00 Uhr – Gelegenheit zu Kaffee und Kuchen in der Gedenkstätte Bautzen
- 16:00 Uhr – Eröffnung von „Stolen Children“ mit Podiumsgespräch
Kontakt:
	Susanne Hattig (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen)
	Tel: 03591 530363
	susanne.hattig@stsg.de
 
           
          

