Rückblick auf das Vernetzungstreffen „Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen – Nachnutzung und Sichtbarmachung“ in Plauen
27.10.25
Am Samstag, 25. Oktober 2025, traf sich die AG Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen gemeinsam mit dem colorido e. V. in Plauen zum 5. Vernetzungstreffen – dieses Jahr mit den Themen „Nachnutzung und Sichtbarmachung“.
Ausgangspunkt und Tagungsort war auf Vermittlung des colorido e. V. die WBS Training Schulen gGmbH, die sich an dem historischen Ort eines 1944/45 bestehenden Außenlagers des KZ Flossenbürg befindet.
Nach Begrüßung durch den stellvertretenden Stiftungsgeschäftsführer Sven Riesel und einer kurzen Einführung starteten die knapp 40 Teilnehmenden mit einer Exkursion zu historischen Orten der NS-Zwangsarbeit im Stadtgebiet Plauen.

Plauen war im Zweiten Weltkrieg ein Knotenpunkt der Zwangsarbeit: Neben mehreren Außenlagern des KZ Flossenbürg (u. a. Baumwollspinnerei, Industriewerke, Dr. Th. Horn) arbeiteten tausende ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Betrieben der Stadt; für den Landkreis sind mehrere tausend Betroffene nachweisbar. Viele der Orte sind bis heute im Stadtraum sichtbar – ihre Sicherung, Markierung und pädagogische Nutzung standen im Zentrum des Treffens.

Zurückgekehrt am Tagungsort ging das Vernetzungstreffen weiter mit einem Inputvortrag von Dr. Katherine Lukat. Sie gab darin einen Überblick zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit in Plauen und zu Entwicklungen nach 1945 bis hin zum Umgang mit heutigen Erinnerungszeichen.

Zwei danach parallel stattfindende Workshops vertieften die Kernthemen des Vernetzungstreffen mit der historischen Nachnutzung der NS-Zwangsarbeitsorte insbesondere als DP-Camps (Isabel Panek, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig) sowie deren heutiger erinnerungskultureller Sichtbarmachung (Maximilian Schulz und Jana Dütsch, Gedenkstätte KZ Flossenbürg).

In einer Abschlussrunde hielten die Teilnehmenden fest: Sichtbarkeit entsteht durch kleine, kontinuierliche Schritte vor Ort, getragen von verlässlichen Partnerschaften, dokumentiert in offenen Datenformaten und rückgebunden an pädagogische Angebote. Für mehrere der besuchten Orte wurden konkrete nächste Schritte verabredet (Kontaktaufnahmen, Materialsammlung, Prüfen von Markierungsoptionen).

Wir danken allen am Vernetzungstreffen Teilnehmenden für den Austausch und das Interesse. Einen besonderen Dank richten wir an den colorido e. V. für die Organisation des Treffens vor Ort, für das tolle eigene Catering sowie die Exkursion – und insgesamt für sein demokratiestärkendes Engagement vor Ort! Großen Dank sprechen wir außerdem Dr. Katherine Lukat für den Vortrag sowie Isabel Panek, Maximilian Schulz und Jana Dütsch für die Durchführung der Workshops aus. Und einen weiteren Dank richten wir an unsere Partnerinnen und Partner der AG für die gemeinsame Durchführung des diesjährigen Treffens – die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG), das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden, das Landesamt für Archäologie Sachsen sowie das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.
Auch 2026 wird es ein Vernetzungstreffen geben. Ort und Termin geben wir und die anderen Mitglieder der Arbeitsgruppe rechtzeitig bekannt.






Kontakt
Sven Riesel
Stellvertretender Geschäftsführer | Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0351 4695545
sven.riesel@stsg.de

