Museum im Stasi-Bunker bei Machern am 30. und 31. Juli 2022 geöffnet – kostenloser Rundgang für Ferienpassinhaber
28.07.22

Am Samstag und Sonntag, den 30. und 31. Juli 2022 ist das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder für Besucher geöffnet. Von 13 bis 16 Uhr können Interessierte die Bunkeranlage besichtigen. An beiden Tagen können Schüler und Schülerinnen mit einem Ferienpass den Bunker kostenlos besichtigen. Außerdem wird die Fotoausstellung der Soziologin und Fotografin Cordia Schlegelmilch „Aufbruch und Erinnerung - Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er Jahre “ präsentiert.
Ein Besuch des Museums im Stasi-Bunker ist gerade für junge Menschen interessant, die die SED-Diktatur nicht erleben mussten. Während des Rundgangs durch die unterirdische Anlage erfahren die Gäste interessante Details zur Baugeschichte und der ausgeklügelten Versorgungs- und Nachrichtentechnik sowie über die politischen Hintergründe, die mit dem Bunkerbau einhergingen. Mitarbeiter des Museums stehen an verschiedenen Orten für weitere Informationen bereit.

Inmitten des Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Am Rande des beliebten Ausflugsortes in Machern baute die Stasi Ende der 1960er Jahre den Bunker als Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte hier auch im Falle eines Krieges seine Arbeit fortsetzen wollen. Bis 1989 wurde die unterirdische Anlage funktionsbereit gehalten, um die geheimpolizeiliche Tätigkeit von dort aus weiterzuführen und auch im Fall eines Ausnahmezustandes den Machtanspruch des SED-Regimes aufrechterhalten. Die Planungen reichten von der weiteren und noch intensiveren Überwachung der Bevölkerung bis hin zu vorbereiteten Isolierungslagern für Oppositionelle. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie. Die Initiative des Macherner Pfarrers Gottfried Süß führte im Dezember 1989 zur Entdeckung des ehemaligen Stasi-Bunkers. Die gerade erst gebildeten Bürgerkomitees aus Leipzig und Wurzen setzten sich
frühzeitig für den Erhalt dieser Anlage als Gedenkstätte ein. 1996 wurde der Bunker dann erstmals zum Tag des offenen Denkmals als Museum geöffnet und kann seitdem regelmäßig besichtigt werden.

Kontakt:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Tel.: 0341 9612443
Fax: 0341 9612499
mail@runde-ecke-leipzig.de