Aktuelle Sonderausstellung
„andersartig gedenken“. Junge Ideen für ein Denkmal für die NS-"Euthanasie"-Opfer
Sonderausstellung vom 6. Mai bis zum 15. August 2013 - VERLÄNGERT bis 30. September 2013
Wie könnte ein Denkmal für die Opfer der NS-„Euthanasie“ aus dem Blickwinkel von Jugendlichen aussehen?
Diese Frage beantworteten in einem bundesweiten Ideenwettbewerb Schülerinnen und Schüler auf unterschiedliche künstlerische Weise. Eine Auswahl der interessantesten Entwürfe zeigt die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in einer Sonderausstellung vom 6. Mai bis zum 15. August 2013. Ausgestellt werden auch die fünf von Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestags, im Januar dieses Jahres als Preisträger ausgezeichneten Arbeiten.
Die Teilnehmenden fanden sehr unterschiedlichen Aspekten des Erinnerns. Sie entwickelten Formen des Gedenkens, die dem Thema gerecht werden, aber gleichzeitig zeitgemäße und junge Perspektiven aufgreifen.
Viele Konzepte erweiterten den Denkmalsbegriff und schlugen performative Aktionen vor, die in direkten Kontakt zur Öffentlichkeit treten. Eine Schulklasse aus dem hessischen Nieder-Roden errang den 1. Preis des Wettbewerbs für die Idee, Passanten für eine multimediale Fotocollage „Gegen das Vergessen“ zu gewinnen.
Der Wettbewerb verweist auch auf eine aktuelle politische Debatte: In Berlin wird auf Beschluss des Deutschen Bundestages in den kommenden Jahren ein zentraler Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde entstehen. Im Gegensatz zu den nationalen Denkmälern für andere Opfergruppen wird dieses Mahnmal an einem historischen Ort, auf dem Gelände der früheren Tiergartenstraße 4 unweit des Potsdamer Platzes, gebaut. Von diesem Ort aus organisierten die Nationalsozialisten unter dem Tarnbegriff „T4“ ab Ende 1939 den Massenmord an psychisch kranken und geistig behinderten Menschen.
Der Eintritt in die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein und zur Sonderausstellung "andersartig gedenken" ist kostenfrei. Spenden sind herzlich willkommen.