Historische Orte
Der Justizkomplex am Münchner Platz in Dresden war von 1907 an Sitz des Dresdner Landgerichts. Untersuchungshäftlinge wurden im dazugehörigen Gefängnis inhaftiert. Auf dem Richthof ließ die Justiz zum Tode verurteilte Menschen mit der Guillotine hinrichten. Heute nutzt die Technische Universität Dresden die Gebäude.
Während des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzungsherrschaft und der frühen DDR wurde Recht zu Unrecht: Der Justizkomplex am Münchner Platz diente der politischen Verfolgung von Menschen. Im Nationalsozialismus wurden hier rund 1300 Menschen hingerichtet, in der frühen DDR insgesamt 83 Menschen.
Die heutige Gedenkstätte beschäftigt sich auch mit dem Gefängnis in der Dresdner Mathildenstraße und dem dort bis 1945 ansässigen Oberlandesgericht. Das Oberlandesgericht und das „Mathilde“ genannte Gefängnis standen in enger Verbindung mit dem Justizkomplex am Münchner Platz.
Wegen der kriegsbedingten Zerstörung des Justizkomplexes an der Mathildenstraße 1945 erinnert in der Mathildenstraße kein Gebäude mehr an den früheren Justizort. Dagegen haben sich die Bauten am Münchner Platz weitgehend erhalten. Allerdings hat die Nachnutzung des Areals durch die Technische Universität Dresden die Gebäude verändert.
Eine Gedenkstätte am Münchner Platz wurde 1959 eröffnet. Sie erinnerte fast ausschließlich an den kommunistischen Widerstand. Heute ist die frühere DDR-Gedenkstätte mit ihren Denkmälern Teil des historischen Ortes.