Stolpersteine für Pirnaer „Euthanasie“-Opfer in Harsum verlegt
13.06.25

Am 31. Mai 2025 verlegte Gunter Demnig die ersten sieben Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer der NS-Krankenmorde in der niedersächsischen Gemeinde Harsum – darunter auch für zwei Männer die 1941 in Pirna-Sonnenstein ermordet wurden.
Üblicherweise werden die Stolpersteine am letzten freigewählten Wohnort der verfolgten, vertriebenen und ermordeten Menschen verlegt. Die Gemeinde Harsum in der Nähe von Hildesheim entschied sich dafür, sie in der Ortsmitte zu verlegen - sie damit ein Stück weit wieder in die Mitte der Gemeinde zurück zu bringen. Zukünftig sollen dort noch weitere Stolpersteine hinzukommen und zentral an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Möglich wurde die Verlegung durch die Recherchen von Elmar Lübbers-Paal. Dabei erhielt er auch Unterstützung von der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. So konnten die Lebenswege von Heinrich Meyer und Heinrich Flohr rekonstruiert werden. Heinrich Meyer und Heinrich Flohr lebten vor ihrer Aufnahme in Psychiatrien in Harsum und starben beide im Mai 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. In der Opferdatenbank fanden sich die Angaben zu ihren Verlegungswegen aus der preußischen Provinz Hannover nach Sachsen sowie den Tagen der Ermordung.
Die Gedenkstätten Pirna-Sonnenstein und Großschweidnitz unterstützen immer wieder Angehörige, Forschende und Erinnerungsprojekte bei ihren Recherchen zu Opfern der NS-Krankenmorde in oder aus Sachsen.
In den verschiedenen Datenbanken der Gedenkstätten sind Informationen zu über 20 000 Personen versammelt. Bei Fragen nutzen Sie gerne die Möglichkeit der Schicksalsklärung: https://www.stsg.de/cms/pirna/antrag-auf-auskunft-zu-personen
Kontakt
Hagen Markwardt (Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Öffentlichkeitsarbeit)
Tel. 03501 710963
presse.pirna@stsg.de