„Dinge unserer Nachbarn ... geborgen. Funde aus dem Kriegsgefangenenlager Zeithain“
Im Herbst 2016 suchten unbekannte Militariasammler auf dem Areal des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Zeithain nach militärischen Gegenständen. Eine unbekannte Zahl wurde ausgegraben und entwendet, hunderte Objekte blieben auf dem Gelände oberirdisch und ungeschützt verstreut liegen. Es handelt sich um den bisher größten Fund zeithistorischer Archäologie in Sachsen. Zu den Fundstücken zählen beispielsweise Hygieneartikel, Medizin, Haushaltswaren und Kleidung, die mutmaßlich aus dem Kriegsgefangenenlager stammen. Sie geben einen Einblick in die Lebensbedingungen der Gefangenen.
Die Funde werden erstmals öffentlich gezeigt. Die Ausstellung „Dinge unserer Nachbarn … geborgen. Funde aus dem Kriegsgefangenenlager Zeithain“ will die Beziehungen zwischen Kriegsgefangenenlager und seinem unmittelbaren Umfeld hinterfragen. Mit Hilfe einer großen Karte wird das Lager in der Region verortet.
Entwickelt wurde die Ausstellung von der Dresdner Künstlergruppe „pink tank“. Anke Binnewerg, Iris Engelmann und Carola Ilian haben sie als Schaudepot mit Werkstattcharakter konzipiert. Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain lädt die Besucher*innen ein, in der Ausstellung ihr persönliches Wissen und ihre Fragen für die weitere Erschließung der Objekte aktiv einzubringen.
Die Sonderausstellung ist vom 18. Juli 2020 bis zum 10. Juli 2023 zu sehen.
Kontakt:
Nora Manukjan (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
ehrenhain.zeithain@stsg.de
Tel.: 03525 760392