"Auf der Suche nach Spuren von russischen Kriegsgefangenen"
31.05.13
Sendehinweis: Deutschlandfunk, 6. Juni 2013, 18.40 – 19.00 Uhr in der Reihe Hintergrund: „Auf der Suche nach Spuren von russischen Kriegsgefangenen“
Über 5 Millionen sowjetische Militärangehörige wurden von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gefangen genommen. Ca. 3 Millionen sterben in deutscher Kriegsgefangenschaft. Wo erinnert ein Denkmal in Deutschland daran? Als Opfergruppe werden sie immer noch zu wenig wahrgenommen. Die Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen kann als das größte Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg angesehen werden. Eine Entschädigung vom deutschen Staat haben sie - anders als sowjetische Zwangsarbeiter – nicht erhalten. In die Sowjetunion zurückgekehrt, litt ein großer Teil nach dem II. Weltkrieg unter Diffamierungen und Diskriminierungen des Sowjetstaates. Angehörige werden über den genauen Verbleib der verstorbenen Verwandten in Deutschland im Ungewissen gelassen, obwohl die sowjetischen Organe umfangreiche Kenntnisse über das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen hatten.
Thilo Schmidt beleuchtet in seiner Reportage das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen zwischen Ausgrenzung in der Sowjetunion und Ignoranz in Deutschland. Der Journalist spricht unter anderem mit Frau Sybille Suchan-Floss über die Arbeit des Berliner Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI und mit Herrn Jens Nagel, dem Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, über die öffentliche Wahrnehmung der sowjetischen Kriegsgefangenen als Opfergruppe des Nationalsozialismus.